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Hochwasserschutz: Inn-Studie veröffentlicht

Verschiedene Maßnahmen des Hochwasserschutzes entlang von Inn und Salzach haben das Potenzial, den Schutz der Menschen dort deutlich zu verbessern. Das sieht das bayerische Umweltministerium laut einer Pressemitteilung als das Ergebnis der Inn-Studie, die jetzt veröffentlicht wurde. Bei der Inn-Studie handelt es sich um eine Potenzialstudie und nicht bereits um eine konkrete Planung. Die Studie untersucht, welche Maßnahmen zum Hochwasserschutz denkbar sind und welche Wirkungen diese Maßnahmen haben können. Im Zentrum der Studie standen die Themen Flutpolder, Deichrückverlegungen und Stauraumbewirtschaftung. Mit der Inn-Studie liegt neben dem Flutpolderkonzept für die Donau nun eine weitere detaillierte Untersuchung für ein großes Flusssystem vor. Dabei zeigen sich wesentliche Unterschiede zwischen Inn und Donau. Entlang des Inn besteht, bedingt durch den Staustufenausbau, über weite Strecken bereits jetzt ein Schutz vor einem 1000-jährlichen Hochwasser. Dementsprechend können Flutpolder, die für Extremhochwasser vorgesehen sind, nur in wenigen Bereichen überhaupt eine Wirkung entfalten. Entlang der Donau ist hingegen ein Schutz vor einem 100-jährlichen Hochwasser vorgesehen. Die Wirkung möglicher Flutpolder erstreckt sich damit auf sehr große und zum Teil dicht besiedelte Flächen im gesamten bayerischen Donautal. Auch bei der Bewirtschaftung der Staustufen ergibt sich ein wesentlicher Unterschied. Denn die untersuchten Staustufen am Inn sind im Gegensatz zu den Donau-Staustufen so hoch aufgestaut, dass der durch eine Vorabsenkung frei gemachte Rückhalteraum auch bei großen Hochwassern zur Verringerung des Hochwasserscheitels genutzt werden kann. An der Donau füllen sich frei gemachte Rückhalteräume dagegen durch den Rückstau des Hochwassers von unterhalb weitestgehend wieder auf. Die Inn-Studie besteht aus sechs Teilprojekten, die unter Federführung des Bayerischen Landesamts für Umwelt von der TU München, der TU Wien und der Universität Kassel erarbeitet wurden. Untersucht wurden der Inn ab Oberaudorf auf einer Länge von rund 210 Kilometern sowie die Salzach ab der Saalachmündung auf einer Länge von rund 60 Kilometern.

Webcode

20230524_002

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