KW-2025-07

WASSER · BODEN · NATUR 17. Jahrgang · Nr. 7 Juli 2025 · 77157 Korrespondenz Wasserwirtschaft 7|25 © tphoto / AdobeStock HochwasserTag 25. November 2025 in Köln Korrespondenz Wasserwirtschaft 17. Jahrgang · Nr. 7 · Juli 2025 DWA-Mitgliederversammlung Seite 356 Neue Satzung der DWA Seite 366 DWA-Plattform Seite 367 Klimaprognose für Rheinregionen 2100 Seite 389 Modellierungen zum Wasserrückhalt Seite 397 EU-Kommunalabwasserrichtlinie Seite 368 Hochwasserschäden Seite 372 Regenwassermanagement: Boden-Rohr-System Seite 380

356 DWA-Mitgliederversammlung Einladung zur 78. Mitgliederversammlung An alle Mitglieder der DWA Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder, ich freue mich sehr, Sie hiermit herzlich zur 78. Mitgliederversammlung am Montag, 16. September 2025 um 14:00 Uhr, nach Berlin ins Motorwerk einzuladen. Sie findet im Rahmen der DWA-WasserTage in Präsenz statt. Bitte beachten Sie, dass Sie sich aus organisatorischen Gründen bis zum 11. September 2025 zur Versammlung angemeldet haben müssen, damit Sie an den digital durchgeführten Abstimmungen teilnehmen können. Tagesordnung 1. Begrüßung durch den Präsidenten 2. Bestimmung eines Mitglieds zur Mitunterzeichnung der Niederschrift 3. Berichterstattung 4. Abnahme der Jahresrechnung 2024 und Entlastung des Präsidiums sowie des Vorstands* 5. Beschlussfassung der Satzung* 6. Wahlen* 6.1 Vorstand und Präsidium 6.2 Bestätigung der Landesverbandsvorsitzenden 6.3 Wahl von Ehrenratmitgliedern 7. Verschiedenes 8. Termin der nächsten Mitgliederversammlung Anträge Anträge, die der Mitgliederversammlung vorgelegt werden sollen, müssen satzungsgemäß spätestens einen Monat vor der Versammlung schriftlich bei der Bundesgeschäftsstelle eingereicht werden. Informations- und Beschlussvorlagen Der schriftliche Bericht mit Beschlussvorlagen wird ab dem 4. September 2025 im Mitgliederbereich unter www.dwadirekt.de eingestellt sein. Fragen hierzu können direkt im Mitgliederbereich gestellt werden. Tagesordnungspunkte mit Abstimmung sind mit einem * gekennzeichnet. Abstimmungen und Stimmenübertragung Während der Mitgliederversammlung wird mit einem OnlineTool anonym abgestimmt. Sie können Ihre Stimme per schriftlicher Erklärung auf ein anderes Mitglied übertragen (maximal zehn Stimmen pro Mitglied). Wenn Sie ein förderndes Mitglied vertreten möchten, benötigen Sie eine Vertretungsvollmacht. Die entsprechenden Formulare stehen im Mitgliederbereich unter www.dwadirekt.de. Organisatorische Fragen richten Sie bitte an mitgliederversammlung@dwa.de. Ich freue mich auf Ihre Teilnahme. Ihr Prof. Dr. Uli Paetzel Präsident 15./16. September 2025, Motorwerk Berlin WasserTage Das Programm finden Sie hier: Horizont erweitern – Entscheidungen treffen 25-07- 027 KA Kunde: DWA 4c c m y k gelieferte PDF 210 x 99 mm + 3 mm Beschnitt

357 Editorial www.dwa.info/zeitschriften · apps.dwa.de w Korrespondenz Wasserwirtschaft · 2025 (18) · Nr. 7 KARL-Sprechstunde, knowH2O, Kanal Royal – Wissen verbindet die Wasserwirtschaft. Und das ist erst der Anfang: Weitere spannende Gäste sind bereits gesetzt. Immer im Fokus: Raus aus der Bubble, neue Impulse für unsere Branche. Haben Sie Anregungen zur Arbeit der DWA oder Ideen für außergewöhnliche Gesprächspartner für unseren Podcast? Dann sprechen Sie mich gerne an – persönlich bei den WasserTagen in Berlin oder bei einer unserer Landesverbandstagungen. Ich freue mich auf den Austausch! am Ursprung angegangen werden. Hersteller dürfen sich nicht aus der Verantwortung ziehen, sondern müssen Teil der Lösung sein. Genau darum geht es bei den DWA-WasserTagen am 15. und 16. September in Berlin, wo Vertreter*innen der Pharma-, Kosmetik- und Wasserwirtschaft in einer Podiumsdiskussion miteinander sprechen – nicht übereinander. Diese Diskussion wird eines der Highlights der WasserTage – ebenso wie die Keynote von Prof. Marcel Fratzscher, einem der führenden Ökonomen Deutschlands. Aber auch die Themen Digitale Transformation, Klimaanpassung und Personalgewinnung in Zeiten des Fachkräftemangels machen die WasserTage zu einem Pflichttermin für alle, die unsere Branche aktiv gestalten wollen. Wissenstransfer und Vernetzung stehen bei der DWA immer im Mittelpunkt. Genau deshalb engagieren wir uns seit dem 1. Juni als Gesellschafterin bei knowH2O, einer Plattform, die praxisnahe Weiterbildung durch Videos und Podcasts vereinfacht. Mit rund 400 Fachbeiträgen bietet knowH2O einen schnellen, offenen und praxisorientierten Austausch. Ein weiteres Herzensprojekt startet Mitte Juli: Unser neuer DWA-Podcast „Kanal Royal“. Mein erster Gast? DiplomMeteorologe und Klimaexperte Sven Plöger. Gemeinsam sprechen wir über Wasser, Wetter und Wandel – von Hochwasservorsorge bis zu den großen Herausforderungen des Klimawandels für Liebe DWA-Mitglieder, die vergangenen Wochen waren heiß, trocken – ein Vorgeschmack auf das, was uns in den nächsten Jahren verstärkt bevorsteht. Während einige die warmen Sommertage genießen, sind die Auswirkungen für die Wasserwirtschaft unübersehbar: sinkende Pegelstände, steigender Wasserbedarf, herausfordernde Planungen für Versorger und Kommunen. Genau deshalb haben wir als DWA unser Positionspapier zu Dürre und Trockenheit veröffentlicht. Wir dürfen nicht nur reagieren, wir müssen vorausdenken. Dafür arbeiten wir an entsprechenden Lösungen. Gleichzeitig stehen wir vor einer weiteren entscheidenden Weichenstellung: die novellierte EU-Kommunalabwasserrichtlinie (KARL). Seit Jahresbeginn in Kraft, ist sie für die Wasserwirtschaft von zentraler Bedeutung – und gleichzeitig Gegenstand intensiver Diskussionen. Um unsere Mitglieder gut auf die Umsetzung vorzubereiten, informieren wir seit einem halben Jahr regelmäßig in unserer KARL-Sprechstunde. Die Nachfrage ist groß, Monat für Monat nutzen über 100 Teilnehmer*innen diese Gelegenheit, um sich über aktuelle Entwicklungen auszutauschen und Fachwissen zu vertiefen. Doch nicht alle Akteure begrüßen die neuen Regelungen. Insbesondere die Pharmaindustrie hat Klage gegen die erweiterte Herstellerverantwortung eingereicht – ein Thema, das für den Gewässerschutz von entscheidender Bedeutung ist. Denn klar ist: Belastungen müssen Dr.-Ing. Lisa Broß Sprecherin der DWA-Bundesgeschäftsführung Foto: Marc Braun

358 w Korrespondenz Wasserwirtschaft · 2025 (18) · Nr. 7 apps.dwa.de · www.dwa.info/KW Seite 368 Die DWA lehnt eine Abänderung der EU-Kommunalabwasserrichtlinie in einem Omnibus-­ Verfahren strikt ab. Änderungen könnten wesentliche Grundpfeiler aus der Richtlinie herausbrechen und das Gesamtpaket in Frage stellen. Der für die Zukunft zu realisierende Gewässerschutz würde dadurch um Jahre zurückgeworfen. Das betont die DWA in einer Pressemitteilung Mitte Mai 2025. 7/2025 Inhalt Beiträge in KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 7/2025 M. Schöne, U. Ross, K. Piroth, D. Demand, V. Dung Nguyen, B. Merz: Der Einfluss von Vorsorgemaßnahmen auf Hochwasserschäden am Rhein in Nordrhein-Westfalen. Ergebnisse einer Studie mit zeitvarianten Risikofaktoren M. Quirmbach, C. Bennerscheidt, D. J. Boudeling, R. M. Hasan, C. Mudersbach, M. Oelmann, R. Schäfer, S. Schnaut, F. Simon, M. Streckenbach, H. Walther: Regenwassermanagement unter Berücksichtigung unterschiedlicher Nutzungsansprüche. Ergebnisse aus dem Verbundforschungsvorhaben BoRSiS Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe KA-8.6 „Verfahren der weitergehenden Abwasserreinigung nach biologischer Behandlung“: Feststoff- und Phosphorelimination mit Aktivkohlefiltern A. Wieland, U. Hübner, T. Pühmeier, F. Schlösser“: Ozon zur Beseitigung von Mikroverunreinigungen in der Praxis Rubriken Spektrum ��������������������������������������������������������������������� 360 Impressum ������������������������������������������������������������������� 373 Personalien ������������������������������������������������������������������ 414 DWA-Mitgliederversammlung Einladung zur 78. Mitgliederversammlung . . . . . ...... 356 Editorial KARL-Sprechstunde, knowH2O, Kanal Royal – Wissen verbindet . . . . . . . . . . . . . . . ................ 357 Lisa Broß Berichte Neufassung der Satzung – ein Meilenstein für die gemeinsame Gestaltung der Zukunft . . . . ...... 366 Uli Paetzel Projekt „DWA-Plattform“ Interaktives Portal für DWA-Mitglieder in Vorbereitung . .. 367 Kommunalabwasserrichtlinie nicht durch Omnibus-Verfahren aushebeln . . . . . ...... 368 Junge DWA Neun Jahre Austausch und Engagement beim Stammtisch Junge DWA Dresden . . . . . . ........ 369 Anna Girol Hydrologie / Wasserbewirtschaftung Der Einfluss von Vorsorgemaßnahmen auf Hochwasserschäden am Rhein in Nordrhein-Westfalen Ergebnisse einer Studie mit zeitvarianten Risikofaktoren . . . . . . . . . .......... 372 Marc Schöne, Uwe Ross (Solingen), Klaus Piroth, Dominic Demand (Bickenbach), Viet Dung Nguyen, Bruno Merz (Potsdam) Regenwassermanagement unter Berücksichtigung unterschiedlicher Nutzungsansprüche Ergebnisse aus dem Verbundforschungsvorhaben BoRSiS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .................... 380 Markus Quirmbach (Mülheim a. d. R.), Christoph Bennerscheidt (Herten), Dirk Jan Boudeling (Roermond/Niederlande), Recep Molla Hasan (Mülheim a. d. R.), Christoph Mudersbach (Bochum), Mark Oelmann, Beide Verbandszeitschriften – KA und KW – auch online lesen: https://www.dwadirekt.de Oder auf mobilen Geräten in der App: https://apps.dwa.de Seite 366 Die DWA will sich organisatorisch und rechtlich für die kommenden Jahre gut aufstellen und hat sich dazu für eine Neufassung der Satzung entschieden. Diese Neufassung wird in der Mitgliederversammlung am 16. September 2025 zur Abstimmung gestellt. Seite 367 Derzeit wird ein interaktives Portal mit dem Arbeitstitel „DWA-Plattform“ entwickelt. Das Portal wird neue Möglichkeiten der Kommunikation und Zusammenarbeit für DWA-Mitglieder und andere Nutzergruppen des DWA-Netzwerks bieten. Foto: Protokoll Inland der Bundesregierung §§§

359 www.dwa.info/zeitschriften · apps.dwa.de w Korrespondenz Wasserwirtschaft · 2025 (18) · Nr. 7 Korrespondenz Wasserwirtschaft Industrie und Technik �������������������������������������������������417 Veranstaltungen ����������������������������������������������������������� 418 Bücher ������������������������������������������������������������������������� 419 Ingenieurbüros ������������������������������������������������������������� 419 KW 8/2025 KW 9/2025 Anzeigenschluss: 15. Juli 2025 Erscheinungstermin: 6. August 2025 Anzeigenschluss: 12. August 2025 Erscheinungstermin: 3. September 2025 Abonnieren Sie den monatlichen Themenplan kostenlos auf www.dwa.info/ThemenKW René Schäfer, Saphira Schnaut (Mülheim a. d. R.), Felix Simon, Markus Streckenbach (Bochum), Henrike Walther (Mülheim a. d. R.) Klimaänderung am Rhein – Wohin wird die Klima-Reise gehen? Versuch einer anschaulichen Darstellung der Klimaänderung im Rheineinzugsgebiet . . . . . . . . . . . . . .............. 389 Thomas Jankowski (Freiburg im Breisgau), Torsten Fay (Koblenz), Nora Leps, Monika Rauthe (Offenbach am Main) Gewässer und Boden Wasserrückhalt im Einzugsgebiet der Lotter Beeke im Emsland . . . . . . . . . . . . . . . . . .................. 397 Stephan Hannappel, Lisa Rebhuhn (Berlin), Michael Reiners (Meppen) DWA Mentorenprogramm . . . . . . . . . . . . . . ............... 404 Fachgremien . . . . . . . . . . . . . . . . . .................. 404 Regelwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . ................... 406 Veröffentlichungen . . . . . . . . . . . . . . ................ 411 Landesverbände . . . . . . . . . . . . . . . ................. 412 Seite 372 Untersuchungen zum Schadenspotenzial von Hochwasser oder zur Wirtschaftlichkeit von Schutzmaßnahmen basieren in der Praxis bisher meist auf zeitlich invarianten Annahmen. Es hat sich aber gezeigt, dass diese Annahmen unzureichend sind. Die Verwendung zeitvarianter Risikofaktoren ermöglicht es, verschiedene Varianten der Anpassung gegen Hochwasser zu vergleichen und dabei die Auswirkungen von varianten Risikofaktoren miteinzubeziehen. Foto: Sascha Engst/Bundesstadt Bonn Seite 380 Der Einsatz eines Boden-Rohr-­ Systems zeigt, wie die wasserwirtschaftlichen Ansprüche eines Regenwassermanagements bei (Stark-) Regen und die baumökologischen Ansprüche eines vitalen Baumstandorts in einem System gemeinsam gelöst werden können. Seite 389 Eine Klimastudie zeigt: Bis 2100 könnten die Sommertemperaturen im Ober- bis Deltarhein den derzeitigen Temperaturen von Ebro und Tagus (Zentralspanien) entsprechen. Die winterlichen Klimabedingungen des Mittel- und Oberrheins könnten den heutigen Bedingungen an der Garonne (Südwest-Frankreich) ähneln. Seite 397 Im Einzugsgebiet der Lotter Beeke wurden vier Wasserrückhaltemaßnahmen modellhaft bewertet. Für jedes Teileinzugsgebiet kam ein gekoppeltes Grund- und Oberflächenwassermodell zum Einsatz, um den Grundwasseranstieg infolge geplanter Rückhaltemaßnahmen zu simulieren. Zur Umsetzung empfohlen wurden aktive, saisonal angepasste Staumaßnahmen an Gewässern 3. Ordnung sowie Sohlschwellen an Gewässern 2. Ordnung.

360 Spektrum w Korrespondenz Wasserwirtschaft · 2025 (18) · Nr. 7 apps.dwa.de · www.dwa.info/KW DWA startet Corporate-­ Influencer-Programm für die Wasserwirtschaft Wasser ist Leben, Wasser ist Daseinsvorsorge – und ohne Wasser ist alles nichts. Wer könnte das besser erzählen als die Menschen, die sich täglich um Wasser, Abwasserbehandlung und den Schutz unserer Gewässer kümmern? Mitarbeitende als Corporate Influencer stehen persönlich für ihr Unternehmen, haben eine hohe Glaubwürdigkeit und sorgen für echte Reichweite in sozialen Netzwerken. Mit dem DWA-Corporate-Influencer-Programm bringen wir engagierte Mitarbeiter der Branche ins Rampenlicht und werben für die Wasserwirtschaft. Werden Sie mit Ihren Mitarbeitenden Teil unseres gemeinsamen Corporate-­ Influencer-Programms. Nutzen Sie die authentische Stimme ihrer Mitarbeitenden, um Ihr Unternehmen und die Branche glaubwürdig und nahbar zu präsentieren. Das DWA-CI-Programm wird eine ausgewogene Gruppe von etwa 20 Corporate Influencerinnen und Influencern aus den verschiedensten Bereichen der Wasserwirtschaft umfassen. Eine auf Influencer-Programme spezialisierte Social-Media-Agentur mit weitreichenden Erfahrungen in der kommunalen Wirtschaft schult die Teilnehmenden im Vorfeld, begleitet sie langfristig in Kleingruppen und vertieft einzelne Themen mittels Deep Dives. Die DWA übernimmt die Organisation und Durchführung des Corporate-Influencer-Programms. Interessiert? Informationen: https://shop.dwa.de/Corporate-­ Influencer-Programm/10OG010-25 Ansprechpartner bei der DWA: Stefan Bröker broeker@dwa.de, Tel. 0 22 42/872-105 W Glyphosat kann aus Waschmittelzusätzen entstehen Bestimmte Waschmittelzusätze, die Aminopolyphosphonate, die über das Abwasser in Kläranlagen gelangen, können dort zu Glyphosat und verwandten problematischen Stoffen umgesetzt werden. Diesen grundsätzlichen Nachweis hat ein Forschungsteam unter der Leitung der Professoren Stefan Haderlein vom Geo- und Umweltforschungszentrum und Carolin Huhn vom Institut für Physikalische und Theoretische Chemie der Universität Tübingen erbracht. Dazu führte das Team umfangreiche Versuche im Labor durch, bei denen auch die Bedingungen im Abwasser berücksichtigt wurden. Der Befund erhärtet den Verdacht, dass die Waschmittelzusätze eine bedeutende Quelle für die beständig hohen Glyphosatmengen in europäischen Gewässern bilden könnten. Bisher ging man davon aus, dass Glyphosat fast ausschließlich über die Verwendung als Herbizid in die Umwelt gelangt. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht. Glyphosat gilt als weltweit meistverwendeter Wirkstoff in Herbiziden. Aminopolyphosphonate werden in Waschmitteln als Komplexbildner eingesetzt zur Enthärtung des Wassers und Verstärkung der Reinigungswirkung. In den Laborversuchen der aktuellen Studie habe sich gezeigt, dass Manganverbindungen, die sehr häufig in Bodensedimenten, aber auch im Abwasser und im Klärschlamm vorkommen, der Schlüssel für eine mehrstufige Umwandlung von Aminopolyphosphonaten sind, bei der Glyphosat als Nebenprodukt entsteht. Im nächsten Schritt müsse nun geprüft werden, welche Rolle diese Glyphosatquelle mengenmäßig spielt, so Haderlein. Download der Originalpublikation: https://doi.org/10.1038/s41467-02557473-7 W Rheinland-Pfalz: Gründung der „Allianz für das Wasser“ Im Mai 2025 wurde in Rheinland-Pfalz die „Allianz für das Wasser“, ein Beratungsgremium zur Umsetzung des „Zukunftsplan Wasser“, gegründet. Der Allianz gehören Landesbehörden verschiedener Ressorts, Umweltverbände, kommunaler Verbände, Landwirtschafts-, Winzer-, Fischerei- und Forstwirtschaftsverbände, Wirtschafts- und Industrieverbände, Architekten- und Ingenieurkammer und Verbände der Energie- und Wasserwirtschaft an. Beim „Zukunftsplan Wasser“ handelt es sich um ein dynamisches, fortzuentwickelndes Strategiepapier, das regelmäßig überprüft und wenn notwendig fortgeschrieben wird. Ziel der Allianz ist es, den Wandel in der Wasserbewirtschaftung strukturiert mitzugestalten. Dies soll die Allianz durch regelmäßigen Austausch und Kooperation, Vernetzung von Akteurinnen und Akteuren, Förderung von Synergien, Transparenz von Fortschritten und Adressieren von Herausforderungen erreichen. Die Geschäftsstelle der Allianz ist im Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität in der Abteilung Wasserwirtschaft angesiedelt. Das Büro Infrastruktur und Umwelt aus Darmstadt wird die Geschäftsstelle in der Anfangsphase unterstützen. Die Geschäftsstelle wird als Knotenpunkt für Informationen, Organisation und Koordination der Allianzaktivitäten fungieren. W Pharma Deutschland fordert Klarheit über Spurenstoffkonzentrationen im kommunalen Abwasser Im Zuge der vom Europäischen Parlament angestrebten neuen Folgenabschätzung der Kommunalabwasserrichtlinie (KARL) durch die Europäische Kommission fordert der Verband Pharma Deutschland vollständige Informationen über die Spurenstoffe und deren Mengen im kommunalen Abwasser in Deutschland. Ein vom Verband Medicines for Europe mit finanzieller Unterstützung von Pharma Deutschland vom Beratungsunternehmen Ramboll erstelltes Gutachten, das Anfang Mai 2025 veröffentlicht wurde, habe gezeigt, dass zentrale Annahmen der Europäischen Kommission über die Zusammensetzung von Spurenstoffen im kommunalen Abwasser einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht standhalten, so Pharma Deutschland in einer Pressemitteilung. Dabei seien weder Daten identifiziert werden, auf deren Basis absolute Aussagen zur prozentualen Verteilung von Spurenstoffen im kommunalen Abwasser getätigt werden können, noch ließe sich nachvollziehen, dass die Annahme der Europäischen Kommission, nach der 66 Prozent der schädlichen Spurenstoffe im Abwasser von HumanArzneimitteln stammen, zutrifft. Pharma Deutschland kritisiert, dass die DWA in einer Pressemitteilung vom 13. Mai 2025 die Politik aufgefordert habe, an der erweiterten Herstellerverantwortung festzuhalten. Download des Ramboll-Gutachtens: www.gfa-news.de/gfa/webcode/ 20250520_002 W

361 Spektrum www.dwa.info/zeitschriften · apps.dwa.de w Korrespondenz Wasserwirtschaft · 2025 (18) · Nr. 7 Polen klagt wegen EUKommunalabwasserrichtlinie Nicht nur Verbände und Unternehmen der Pharma- und Kosmetikindustrie, auch die Republik Polen klagt wegen der erweiterten Herstellerverantwortung, die in der neuen EU-Kommunalabwasserrichtlinie festgeschrieben ist, vor dem Europäischen Gerichtshof, und zwar gegen das Europäische Parlament und den Rat der Europäischen Union. Die Klage wurde am 10. März 2025 eingereicht und am 22. April im Amtsblatt der Europäischen Union bekannt gegeben (Rechtssache C-193/25). Als Klagegründe führt die Klägerin Verstöße gegen das Verursacherprinzip und gegen den Grundsatz der Gleichbehandlung an. Die beklagten Organe hätten Maßnahmen erlassen, die ausschließlich die Hersteller von Arzneimitteln und kosmetischen Mitteln mit der zur Beseitigung von Mikroschadstoffen erforderlichen zusätzlichen Behandlung belasteten, nicht aber die anderen Kategorien von Herstellern, die zu den Emissionen dieser Schadstoffe beitrügen. Weiter ist Polen der Ansicht, die beklagten Organe würden durch den Erlass von Maßnahmen Kosten verursachen, die außer Verhältnis zur Erreichung der verfolgten Ziele stünden. Dies verstoße gegen den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit. W Durchwurzelbare, biologisch abbaubare Geotextilien aus Hanf, Flachs und PLA-Fasern entwickelt In den Projekten Bioshoreline I und II entstanden neue Geotextilien aus heimischen, nachwachsenden Rohstoffen, die frisch begrünte Ufer in den Anfangsjahren stabilisieren können. Ein relevanter biologischer Abbau der Vliese beginnt im dritten Jahr, wenn die Pflanzenwurzeln zunehmend die Aufgabe der Uferbefestigung übernehmen. Das von Forschung und Wirtschaft gemeinsam entwickelte Geotextil steht jetzt für den Praxiseinsatz zur Verfügung. An den beiden von 2016 bis 2024 laufenden Projekten Bioshoreline I und II waren das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT), der Biokunststoffhersteller FKuR Kunststoff, der Faserhersteller Indorama Ventures Fibers Germany und der Geotextilhersteller BNP Brinkmann beteiligt. Die Bundesanstalt für Wasserbau begleitete die Arbeiten als assoziierter Partner. Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) förderte die Vorhaben über seinen Projektträger, die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR). Abschlussberichte der Projekte: https://projekte.fnr.de/projektverzeichnis ?fkzserie=2220NR012 https://projekte.fnr.de/index. php?id=18415&fkz=22000815 W Trifluoressigsäure: Bewertung für Einstufung in neue Gefahrenklassen vorgelegt Deutsche Behörden bewerten Trifluoressigsäure (TFA) als fortpflanzungsgefährdend, sehr persistent und sehr mobil. Entsprechende Mitteilungen wurden Ende Mai 2025 veröffentlicht. Die zuständige Behörde in Deutschland für die europäische Chemikalienverordnung REACH und die CLP-Verordnung zur Einstufung und Kennzeichnung gefährlicher Stoffe ist die Bundesstelle für Chemikalien (BfC) an der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). In Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt (UBA) und dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat die BfC ein entsprechendes Dossier nach der CLP-Verordnung zur Harmonisierung der Gefahreneinstufung von Trifluoressigsäure (TFA) bei der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) eingereicht. TFA zählt zur Gruppe der per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS). Da der Stoff nach Einschätzung der deutschen Behörden fortpflanzungsgefährdende (reproduktionstoxische) sowie umweltkritische Stoffeigenschaften besitzt, ist er entsprechend einzustufen. Derzeit laufen Konsultation und fachliche Bewertung des deutschen Vorschlages. Seit TFA im Jahr 2016 im Trinkwasser der Neckarregion nachgewiesen wurde, befassen sich die Behörden intensiv und fachübergreifend mit diesem Stoff. TFA stammt nicht nur aus großen Industrieanlagen, sondern wurde in den Jahren 2016 und 2017 auch als Abbauprodukt verschiedener Pflanzenschutzmittelwirkstoffe identifiziert. Zudem ist bekannt, dass bestimmte fluorierte Treibhausgase, wie das Kältemittel R1234yf, in der Atmosphäre teils vollständig zu TFA abbauen. In deutschen Gewässern wird TFA seit Jahren detektiert – Tendenz steigend. Das BfR bewertet TFA als fortpflanzungsgefährdend. Die vorgeschlagene offizielle Gefahrenklasse heißt „Reproduktionstoxisch, Kategorie 1B“ mit den Gefahrenhinweisen H360Df: „Kann das Kind im Mutterleib schädigen. Kann vermutlich die Fruchtbarkeit beeinträchtigen“. Bei dieser Einstufung gilt es zu beachten, dass es sich zunächst um eine reine Gefahreneinstufung handelt. Sie sagt zunächst nichts über tatsächliche Gesundheitsrisiken aus, denn hierfür ist auch die aufgenommene Menge des Stoffes entscheidend. Das UBA bewertet TFA als sehr langlebig (persistent) und sehr mobil (very persistent, very mobile – vPvM). Stoffe mit vPvM-Eigenschaften werden in der Umwelt schwer abgebaut und binden kaum an Sedimente oder Aktivkohlefilter. Die Trinkwasseraufbereitung kann solche Stoffe nur mit hohem technischem Aufwand entfernen. Die neue Gefahrenklasse wurde auf Initiative des UBA erst 2023 zum Schutz der Trinkwasserressourcen in das europäische Chemikalienrecht mit dem Gefahrenhinweis EUH451: „Kann sehr lang anhaltende und diffuse Verschmutzung von Wasserressourcen verursachen“ eingeführt. ECHA-Seite mit laufender CLH-Konsultation: https://echa.europa.eu/harmonised-classification-and-labelling-consultation W Grundwasserstress in Deutschland: Überblicksstudie zeigt regionale Hotspots Obwohl Deutschland als wasserreiches Land gilt, kommt es in einigen Regionen durch klimatische, demografische und ökonomische Entwicklungen immer wieder zu Engpässen bei der Wasserverfügbarkeit. Eine aktuelle Überblicksstudie des Instituts für sozial-ökologische Forschung (ISOE) im Auftrag des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zeigt nun, wo bundesweit Grundwasserstress vorliegt: Demnach ist die Hälfte aller Landkreise und kreisfreien Städte von akutem oder strukturellem Grundwasserstress betroffen, vor allem in Ost-, Nord- und Westdeutschland.

362 Spektrum w Korrespondenz Wasserwirtschaft · 2025 (18) · Nr. 7 apps.dwa.de · www.dwa.info/KW In Deutschland hatte die mehrjährige Dürre von 2018 bis 2022 in einigen Regionen zu sinkenden Grundwasserständen und damit zu Problemen in der Wasserversorgung geführt. Für die Bestandsaufnahme haben die Forscher neueste Modellierungsdaten zur Grundwasserneubildung sowie Beobachtungsdaten zur Grundwasserentnahme und Grundwasserständen herangezogen. „Wir nehmen einen strukturellen Grundwasserstress an, wenn mehr als 20 Prozent des sich jährlich neubildenden Grundwassers entnommen wird“, erklärt der Erstautor der Studie, Robert Lütkemeier, „das ist ein Schwellenwert, der international Anwendung findet.“ Hierbei werden langjährige Mittelwerte von Neubildung und Entnahme verwendet. Die Gründe für den Grundwasserstress seien letztlich regional sehr unterschiedlich. Um Lösungen auf den Weg zu bringen, empfehlen die Studienautoren unter anderem, Priorisierungen bei der Grundwassernutzung vorzunehmen, die Verwendung von Brauchwasser und den Wasserrückhalt zu fördern sowie Entnahmeentgelte anzupassen. Für eine nachhaltige Grundwasserbewirtschaftung sollte auch die Erforschung der Grundwasserfauna verbessert werden. https://www.bund.net/service/ publikationen/detail/publication/ grundwasserstress-in-deutschland W EU-Strategie zur Wasserresilienz vorgelegt Mit einer Europäischen Strategie zur Wasserresilienz will die Europäische Kommission den Wasserkreislauf wiederherstellen und schützen, sauberes und erschwingliches Wasser für alle sichern und zu einer widerstandsfähigen Wasserwirtschaft in Europa beitragen. Die Strategie, die am 4. Juni 2025 veröffentlicht wurde, richtet sich an Mitgliedstaaten, Regionen und Gemeinden, aber auch an Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen. Sie konzentriert sich sowohl auf die Umsetzung bestehender Vorgaben und schlägt 30 neue Maßnahmen vor. Fünf der zehn größten globalen Risiken für Unternehmen sind wasserbedingt so die EU in einer Pressemitteilung. Die Strategie konzentriert sich auf drei Hauptziele für gemeinsames Handeln: ● Den Wasserkreislauf von der Quelle bis zum Meer wiederherstellen und schützen. ● Weiter zielt die Strategie auf den Aufbau einer „wasser-intelligenten“ Wirtschaft ab. ● Schließlich wird die Strategie dazu beitragen, so die EU, sauberes und erschwingliches Wasser und Sanitärversorgung für alle zu sichern. Um dies zu erreichen, wird in der Strategie die wesentliche Rolle der Verbraucherinnen und Verbraucher und der Unternehmen beim Wassersparen hervorgehoben. Um die Ziele der Strategie zu erreichen, schlägt die Kommission Leitaktionen in fünf Bereichen vor. ● Governance und Umsetzung (schnellere Umsetzung bestehender Vorschriften durch stukturierten Dialog mit Mitgliedstaaten, Regionen, Wasserbehörden usw.) ● Investitionen (unter anderem Aufstockung kohäsionspolitischer Mittel, Fahrplan für „Naturgutschriften“, neues Wasserprogramm der Europäischen Investitionsbank und Bereitstellung von mehr als 15 Milliarden Euro an geplanten Finanzmitteln im Zeitraum 2025–2027 ● Beschleunigung von Digitalisierung und KI (EU-weiter Aktionsplan) ● Förderung von Forschung und Innovation ● Sicherheit und Vorsorge (verstärktes Echtzeit-Frühwarn- und Überwachungssystem für Überschwemmungen und Dürren). Die Kommission wird mit der Umsetzung der in der Strategie dargelegten Leitaktionen beginnen und die Fortschritte der Empfehlung zur Wassereffizienz überwachen. Ab Dezember 2025 wird die Kommission alle zwei Jahre ein Water Resilience Forum einberufen, das einen umfassenden Dialog mit den EUAkteuren führt, um die Umsetzung der Strategie voranzutreiben. Darüber hinaus wird die Kommission im Jahr 2027 eine Halbzeitbewertung der Fortschritte bei der Umsetzung der in dieser Strategie enthaltenen Maßnahmen vornehmen. https://commission.europa.eu/topics/ environment/water-resilience-strategy_en W Neue UBA-Studie: Rattenmanagement muss nachhaltiger werden Zahlreiche Fische aus deutschen Flüssen sind mit Rattengift belastet. Welche Folgen das für die Gesundheit der Fische hat, wurde in einer aufwendigen Laborstudie im Auftrag des Umweltbundesamts erstmalig untersucht. Das Ergebnis: Bereits bei Konzentrationen, die in der Leber wildlebender Fische gemessen wurden, zeigen sich schwerwiegende Symptome wie Blutgerinnungsstörungen, Blutungen und Blutarmut. Eine Untersuchung von Fischottern zeigt zudem, dass sich diese Gifte in der Umwelt anreichern. Wasserdichte Köderschutzstationen sind verfügbar und können verhindern, dass Giftköder in Gewässer gelangen. Derzeit findet EU-weit die Bewertung von Anträgen auf Verlängerung von Zulassungen für Rodentizide statt. Dabei erfolgt eine umfassende Neubewertung der bestehenden Zulassungen unter Berücksichtigung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und neuer Leitfäden. Die für die Zulassung von Biozidprodukten zuständigen Behörden haben striktere Maßnahmen zum Gewässerschutz angekündigt. In einer Pressemitteilung betont das UBA: „Wasserdichte Köderschutzstationen sind verfügbar und werden von vielen Kommunen bereits eingesetzt. Sie verhindern den Kontakt von Giftködern mit Wasser, auch bei Starkregen und einer Vollflutung der Kanalisation. Ab dem Jahr 2026 soll ihr Einsatz in der Kanalisation und in Uferbereichen verpflichtend sein.“ Angesichts der sehr bedenklichen Eigenschaften der Rodentizide, ihrer weiträumigen Verbreitung in der Umwelt und ihren Auswirkungen auf die Tierwelt müsse das kommunale Rattenmanagement insgesamt nachhaltiger und ganzheitlicher werden. Die chemische Bekämpfung von Ratten, die sich schnell fortpflanzen können, sei keine nachhaltige Maßnahme zur dauerhaften Reduktion einer Rattenpopulation in der Stadt. Langfristig effektiver sei es, den Tieren die Nahrungsquellen und Nistmöglichkeiten zu entziehen. Die Forschungsergebnisse liegen in zusammengefasster Form als Abschlussbericht vor (Reihe Texte des Umweltbundesamts, 66/2025): https://www.umweltbundesamt.de/ publikationen/erforschung-der-auswirkungen-von-antikoagulanten W

363 Spektrum www.dwa.info/zeitschriften · apps.dwa.de w Korrespondenz Wasserwirtschaft · 2025 (18) · Nr. 7 Auswirkungen der Nutzung erneuerbarer Energien auf den Wasserhaushalt Der geplante Ausbau der erneuerbaren Energien sowie die Reduzierung der Anzahl der thermischen Kraftwerke werden zu einer Verbesserung des Zustands des Wasserhaushalts der Gewässer in Bezug auf die Wassermenge und die Temperatur führen. Der Wasserhaushalt der Gewässer wird sich durch den Ausbau der erneuerbaren Energien in Zukunft nur dann verschlechtern, wenn große Flächen für die Bewässerung von Energiepflanzen mit Oberflächenwasser genutzt werden oder die tiefe Geothermie mit wasserintensiver Kraftwerks- und Kühltechnologie großflächig ausgebaut wird. Diese Ergebnisse brachte eine Studie, die das Umweltbundesamt beauftragt hat. Dabei wurde der zukünftige Wasserbedarf des Energiesystems auf Basis von Szenarien zum Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland untersucht. Die Studie wurde in der Reihe Texte des Umweltbundesamt veröffentlicht (64/2025). Download der Studie: www.gfa-news.de/gfa/webcode/ 20250616_009 W Forschungskonsortium untersucht biologische Vielfalt in Deutschlands Böden In Böden befinden sich 60 Prozent der gesamten Artenvielfalt der Erde. Wie es allerdings tatsächlich um Bodenlebewesen in Deutschland steht, ist oft unbekannt. Um diese Lücke zu schließen, startet das Umweltbundesamt (UBA) mit der Fraunhofer-Gesellschaft und zehn weiteren Institutionen ein langfristiges Forschungsprogramm zur biologischen Vielfalt in Deutschlands Böden und welche Leistungen sie erbringt. Das Programm wird gefördert mit Mitteln aus dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) des Bundesumweltministeriums (BMUKN). Forschende auf dem Gebiet der Bodenökologie aus ganz Deutschland werden in den kommenden sechs Jahren die Biodiversität in verschiedenen Böden bei unterschiedlicher Nutzung untersuchen. Dabei werden auch neueste molekularbiologische Methoden eingesetzt. Das Projektteam wird eng mit weiteren Forschungsinstitutionen zusammenarbeiten, um bereits laufende Aktivitäten mit einzubeziehen. Neben dem UBA sind es unter anderem das Bundesamt für Naturschutz, das Nationale Monitoringzentrum zur Biodiversität, das Thünen-Institut, das JuliusKühn-Institut sowie das Nationale Bodenmonitoringzentrum. Projekt-Website „BioDive4Soil – Basiserfassung Bodenbiodiversität: www.gfa-news.de/gfa/webcode/ 20250616_006 W EU-Rat und -Parlament einig: Chemikalienbewertung in Europa wird gestrafft Das Europäische Parlament und der Rat haben eine vorläufige Einigung über das Paket „Ein Stoff, eine Bewertung“ (OSOA) erzielt. Das Paket soll die Gefahren- und Risikobewertung von Chemikalien in der gesamten EU straffen und den Zugang zu Informationen über eine gemeinsame offene Datenplattform für Chemikalien verbessern. Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen sowie die Behörden der EU und der Mitgliedstaaten werden von kohärenteren, verlässlicheren und transparenteren Sicherheitsbewertungen von Chemikalien profitieren, die in Produkten wie Medizinprodukten, Spielzeug, Lebensmitteln, Pestiziden und Bioziden verwendet werden. Das Paket „Ein Stoff, eine Bewertung“ besteht aus drei Legislativvorschlägen: ● eine Verordnung zur Einrichtung einer gemeinsamen Datenplattform für Chemikalien, die einen einfacheren Zugang zu Chemikaliendaten ermöglicht ● eine Verordnung zur Neuzuweisung technischer Aufgaben und zur Verbesserung der Zusammenarbeit und Konsolidierung der wissenschaftlichen und technischen Arbeit im Bereich Chemikalien zwischen den EU-Agenturen ● eine Richtlinie über die Neuzuweisung technischer Aufgaben an die Europäische Chemikalienagentur (ECHA). Das Europäische Parlament und der Rat müssen das OSOA-Paket noch formal annehmen. 20 Tage nach der Veröffentlichung im Amtsblatt der EU wird es danach in Kraft treten. W Weitere 250 000 Kubikmeter Sand für den Schutz der Ostfriesischen Insel Langeoog Trotz einer vergleichsweise ruhigen Sturmflutsaison investiert Niedersachsen auch in diesem Sommer wieder in die weitgehend aus Schutzdünen bestehenden Küstenschutzanlagen der Insel Langeoog: Bei den Anfang Juni startenden Arbeiten handelt es sich um die Fortsetzung einer bereits im Jahr 2024 vorgenommenen Strandaufspülung vor dem Langeooger Pirolatal. Schlechte Witterungsbedingungen im Spätsommer und Frühherbst hatten einen Abschluss der Arbeiten im vergangenen Jahr verhindert. Nun plant der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) den Einbau von weiteren 250000 Kubikmetern Sand im Bereich des vor der eigentlichen Düne liegenden Sanddepots und des vorgelagerten Strandes. Das knapp zwei Kilometer lange Depot hat eine wichtige Aufgabe: Es schützt den eigentlichen Dünenkörper gegen die hier herrschenden starken Seegangs- und Strömungsbelastungen. Die Pirolataldüne selbst ist für den Schutz von Teilen der Langeooger Ortslage und des Wassergewinnungsgebiets der Insel von zentraler Bedeutung. W Statistisches Bundesamt: Neue Daten zur Wassergesamtrechnung Nach konzeptioneller Überarbeitung der Wassergesamtrechnung im Rahmen der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen wurden im April 2025 erstmalig neue Daten gemäß dem neuen Konzept für die Jahre 2020 bis 2022 und revidierte Daten für die Jahre 2001 bis 2019 in Form eines Statistischen Berichts veröffentlicht. Als Hauptdatenquelle für die Berechnungen dienen die Wasserstatistiken. Da diese alle drei Jahre erhoben werden, findet auch die Erstellung der Wassergesamtrechnung im Drei-JahresTurnus statt. Es werden Wasserflüsse zwischen der Umwelt und der inländischen Wirtschaft (einschließlich privater Haushalte) sowie der ausländischen Wirtschaft abgebildet und als Bilanz dargestellt. Zusätzlich werden die Bestandveränderungen der gesamten Wasserressourcen in Deutschland aufgezeigt. Download des Statistischen Berichts: www.gfa-news.de/gfa/webcode/ 20250616_011 W

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