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Robert Hertler gestorben

Mit großem Bedauern nehmen wir Abschied von Dipl.-Ing. (FH) Robert Hertler. Im Jahr 1977 begann der berufliche Werdegang von Robert Hertler beim Tiefbauamt der Landeshauptstadt Stuttgart. In den ersten Jahren hat Hertler als Bauleiter der Bauabteilung Filder und später als Baubezirksleiter der Bauabteilung viele Bauprojekte umgesetzt. Darunter zählen bekannte Bauwerke wie das ehemalige Parkhaus „Rote Wand” oder die Fußgängerbrücke „Lodzer Steg” beim Löwentor. Nach 17 Jahren in verschiedenen Bauabteilungen des TBA wollte sich Hertler neuen Herausforderungen stellen und wurde Ende 1994 neuer Dienststellenleiter des Kanalbetriebs der Stadtentwässerung Stuttgart. In den darauffolgenden 26 Jahren hat er den Kanalbetrieb, so wie wir ihn heute kennen, stark geprägt. Er hat die Entwicklung des Kanalbetriebs zu einem modernen, effizienten und dienstleistungsorientierten Betrieb maßgeblich gestaltet. Dabei lagen ihm seine Mitarbeiter stets am Herzen und er zeigte viel Engagement in Bereichen wie Ausbildung und vor allem auch Arbeitssicherheit. Als engagiertes DWA-Mitglied war Robert Hertler nicht nur Lehrer in der Kanalnachbarschaft und Referent, sondern auch Mitglied in diversen Gremien der DWA. Innerhalb der DWA begann sein langjähriges und intensives Engagement in der Gremienarbeit im Jahr 1995 mit der Berufung in die ATV-Arbeitsgruppe 1.7.3 „Regeln für den Kanalbetrieb”. Ab 2007 war er Mitglied im Fachausschuss ES-7 „Betrieb und Unterhalt” und von 2013-2018 dessen stellvertretender Obmann. In dieser Zeit hat er wichtige Beiträge zur Entwicklung des Regelwerks der DWA geleistet. Engagiert und kompetent hat er die Erarbeitung zahlreicher Merk- und Arbeitsblätter für den Betrieb und die Unterhaltung von Kanalnetzen initiiert und vorangetrieben. Besonders wichtig waren ihm dabei die Anwendbarkeit des Regelwerks für Betreiber aller Größenordnungen und die praktische Vermittlung im Rahmen seiner umfangreichen Referententätigkeit. Hertler blieb dem Thema Kanalbetrieb dauerhaft verbunden. Er hat das Thema entscheidend mitgeprägt und durch seine Mitarbeit in den diversen Gremien für eine breit aufgestellte Regelwerkslandschaft gesorgt. Seine Erfahrung und Expertise sind in die Erstellung diverser Arbeits- und Merkblätter eingeflossen und haben so deren fachlichen Inhalt und Qualität entscheidend mitgeprägt. Vor allem wegen seiner kompetenten und immer konstruktiven Diskussionsbeiträge sowie seiner menschlichen Art wurde die Zusammenarbeit mit ihm in den Gremien und von den Kolleginnen und Kollegen stets äußerst geschätzt. 2008 war Hertler einer der Gründungsmitglieder des DWA-Fachausschusses BIZ-4 „Arbeits- und Gesundheitsschutz”. Dort vertrat er mit Überzeugung die Interessen des Betriebspersonals und verstand sich als Bindeglied zwischen den verschiedenen Ansichten. Seine gesellige und offene Art hat dazu beigetragen, dass er über die Jahre ein umfassendes Netzwerk an Kontakten aufgebaut hat und deutschlandweit bekannt und beliebt war. Im Bereich Kanalbetrieb war Robert Hertler seit mehr als 15 Jahren ein gefragter Referent: Ob Seminare, Workshops, Tagungen oder mehrtägige bis mehrwöchige Weiterbildungskurse, er ließ die Teilnehmer die Themen „be-”greifen. Bildung war für ihn eine Herzensangelegenheit und ihm war es wichtig, dass Teilnehmer die Konsequenzen ihres Wirkens verstehen können. Er war aktiv bei der Ausbildung von Kanalfachkräften und leitete die Kanalreiniger-Kurse. Besonderen Wert legte er darauf, dass nicht nur die Mitarbeiter von städtischen Kanalbetrieben an den Veranstaltungen teilnehmen, sondern auch die Dienstleister. Als Referent und Seminarleiter war er für uns alle, nicht nur für die Teilnehmer, eine großartige Bereicherung. Wir werden ihn sehr vermissen! Sein Name bleibt untrennbar mit der Entwicklung der Siedlungswasserwirtschaft und seinem Wirken in der Nachbarschaftsarbeit und im DWA-Landesverband Baden-Württemberg verknüpft. Er war seit 1996 dem DWA-Landesverband als Lehrer der Kanal-Nachbarschaft im Lehrbezirk Esslingen ein treuer, zuverlässiger und engagierter Weggefährte, der stets hilfsbereit war. Seine unkomplizierte, anpackende und erfrischende Art hat die Zusammenarbeit innerhalb der Nachbarschaften und des Landesverbandes stets bereichert. Bis in seine Rente hinein - auch insbesondere während der Pandemie - hat er sich sehr in der Nachbarschafts- und Landesverbandsarbeit in Baden-Württemberg mit Fachbeiträgen, Arbeitshilfen, als Mitglied der Kanal-Lehrer-Arbeitsgruppen sowie als Referent für zahlreiche Grund- und Aufbaukurse wie der Grundkurs Kanalbetrieb, Training zur Rettung von Personen in AWT-Betrieben, DWA-Geprüfter Kanalreiniger und DWA-Geprüfte Kanalfachkraft engagiert. Mit insgesamt mehr als 200 Einsätzen für den DWA-Landesverband Baden-Württemberg hat er auch mit seiner Tätigkeit als Referent zum Beispiel an der Landesverbandstagung oder an der Tagung der Lehrer*innen und Obleute über viele Jahre hinweg durch Beiträge wichtige Impulse in die Nachbarschaften und Abwasserbranche gegeben. Er war nicht nur ein wertvoller Ansprechpartner für den Landesverband und gehörter Kanal-Fachmann, sondern ein liebenswürdiger und freundlicher Mensch, den wir sehr vermissen werden. Robet Hertler wird uns mit seinem vielfältigen Wirken und seiner angenehmen, geselligen Art in Erinnerung bleiben. Wir haben einen sehr sympathischen und zugewandten Menschen verloren. Zu tiefem Dank verpflichtet und voller Mitgefühl für seine Familie nehmen wir mit tiefer Trauer Abschied.

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