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Nasser Sommer, trockene Böden

Trotz des überaus nassen Sommers, besonders im Juli und August, zumindest regional liegen sowohl der Grundwasserspiegel als auch die Bodenfeuchte unter dem normalen Niveau. Dies zeigen Forschende des IGB (Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei) am Beispiel eines Teileinzugsgebiets der Spree. Das Untersuchungsgebiet im Osten Brandenburgs leidet unter Trockenheit: Im Dürrejahr 2018 fiel im Vergleich zum langjährigen Mittel 30 Prozent weniger Niederschlag. In den beiden darauffolgenden, ebenfalls trockenen Jahren 2019 und 2020 waren es jeweils 10 bis 15 Prozent weniger. Und auch im aktuellen Jahr regnete es bis einschließlich Juni zu wenig. Seit 2018 analysiert die Arbeitsgruppe um Hydrologin Dörthe Tetzlaff Bodenwasserproben aus einem etwa 66 km² großen grundwasserdominierten Tieflandeinzugsgebiets des Demnitzer Mühlenfließes, in dem es verschiedene Formen der Landnutzung gibt. Im Fokus haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vor allem die Vegetationsphase - also jene Monate, in denen Pflanzen aktiv wachsen. Mithilfe von stabilen Wasserisotopen und Modellierungen quantifizieren sie die Grundwasserneubildung, die Oberflächenabflussbildung und die Verdunstungsraten von Böden und Vegetation und ermitteln so auch die Fließwege und das Alter des vorhandenen Wassers. Wie die Daten zeigen, geschieht die Grundwasserneubildung zeitversetzt. So erreichte der Grundwasserspiegel erst 2020 seinen tiefsten Wert nach dem Dürresommer 2018. Er lag mehr als 20 Prozent - das heißt 40 cm - unter dem normalen Grundwasserstand. Auch heute ist trotz der erhöhten Niederschläge der letzten Wochen, immer noch zu wenig Grundwasser vorhanden. Ähnlich ist es bei der Feuchte des Oberbodens: Die jüngsten Regenfälle haben nicht dazu geführt, dass die Böden genug Wasser aufnehmen konnten. Im Vergleich zum Mittel der letzten 13 Jahre fehlen etwa 15 Prozent.

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