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Karlheinz Krauth gestorben

Am 9. Oktober 2020 ist Prof. Dr.-Ing. Karlheinz Krauth, früher Vorsitzender des DWA-Hauptausschusses „Gewässerschutz und Abwasserreinigung” [heute: Kommunale Abwasserbehandlung (KA)] und Mitglied des Vorstands, gestorben. Er wurde 84 Jahre alt. Sein Name ist untrennbar mit wesentlichen Entwicklungen der Siedlungswasserwirtschaft verknüpft. Bis ins hohe Alter hat er immer wieder positive Impulse zur weiteren Entwicklung der Regenwasserbehandlung gesetzt. Geboren in Bad Cannstatt, studierte Karlheinz Krauth an der Technischen Hochschule Stuttgart Bauingenieurwesen. Nach kurzer Tätigkeit als Leiter des Klär- und Kompostwerks Baden-Baden kehrte er an die Universität Stuttgart zurück. Dort promovierte er 1971 über „Den Abfluss und die Verschmutzung des Abwassers in Mischwasserkanalisationen bei Regen”. Karlheinz Krauth wurde 1987 zum Professor ernannt und war bis zu seiner Pensionierung im Oktober 2000 Leiter der Abteilung Abwassertechnik am Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft (ISWA) der Universität Stuttgart. In der Forschung wurden unter seiner Leitung mit Engagement und Weitsicht Entwicklungen angestoßen und forciert, die die Siedlungswasserwirtschaft in Deutschland nachhaltig beeinflusst haben. Bezeichnend für alle seine Arbeiten war der starke Praxisbezug. Mit seiner Doktorarbeit legte er den Grundstein für den heute allerorts selbstverständlichen Bau von Regenüberlaufbecken in Mischsystemen. Die Umsetzung seiner Forderungen, die große Investitionen auf Seiten der Kommunen erforderlich machten, hat ganz wesentlich zur Verbesserung der Gewässergüte beigetragen. Auch die Einführung der Denitrifikation ist untrennbar mit dem Namen Karlheinz Krauth verbunden. Unter dem Motto „Eine noch so leistungsfähige Abwassertechnik ist nichts wert, wenn das Betriebspersonal nicht in der Lage ist, die Anlage optimal zu betreiben” brachte er seinen immensen Erfahrungsschatz als Referent in den ATV-Grundkursen und ATV-Facharbeiterkursen und zwölf Jahre als Lehrer in die bundesweit erste ATV-Kläranlagen-Nachbarschaft ein. Als Initiator des Deutsch-Chinesischen Ausbildungszentrums für kommunale Abwasserbehandlung, das unter seiner Leitung zahlreiche Fortbildungskurse für chinesische Ingenieure durchgeführt hat, genießt Karlheinz Krauth auch in chinesischen Fachkreisen größte Wertschätzung. In Anerkennung seiner vielfältigen Leistungen wurde Karlheinz Krauth 1983 die goldene Ehrennadel der ATV, 1995 das Bundesverdienstkreuz und 2004 die Max-Prüß-Medaille der DWA verliehen. Die DWA wird Karlheinz Krauth stets ein ehrenvolles Andenken bewahren.

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