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EU-Projekt: Wie Auen das Wasser der Donau reinigen

Welchen Beitrag haben Auen entlang der Donau für die Wasserqualität und wie lassen sich bei ihrer Bewirtschaftung vielfältige Interessen über Ländergrenzen hinweg berücksichtigen? Dies erforscht unter Leitung des Aueninstituts der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) ein von der Europäischen Union gefördertes Konsortium, an dem über 20 Institutionen aus den zehn Anrainerstaaten der Donau beteiligt sind. Das Projekt „Improving water quality in the Danube system by ecosystem service based integrative management (IDES)” wird bis Ende 2022 mit rund zwei Millionen Euro gefördert. Von der Quelle bis zur Mündung in das Schwarze Meer legt die Donau mehr als 2800 Kilometer zurück und fließt dabei durch zehn Staaten, ihr Wasser speist sich sogar aus 20 Staaten. Somit Im Einzugsgebiet des Flusses leben mehr als 80 Millionen Menschen, die - ebenso wie Flora und Fauna - auf Wasser in guter Qualität angewiesen sind. Diese hängt auch entscheidend vom Gehalt an Nährstoffen ab, die durch Landwirtschaft, Industrie oder Abwasser in die Donau gelangen und weitergetragen werden. Ein zu großer Anteil an Phosphat und Stickstoff führt nicht nur im Schwarzen Meer zu Sauerstoffmangel und Artensterben, sondern hat auch lokale Probleme entlang der Donau zur Folge. Auen können Nährstoffe auf zweierlei Weise zurückhalten: Einerseits verhindern naturnahe Grünflächen an Flüssen den Eintrag von Dünger oder Pflanzenschutzmitteln ins Gewässer. Andererseits können auch Nährstoffe, die bereits in den Fluss gelangt sind, bei Hochwasser wieder zurückgehalten werden: Schwebstoffe des Flusswassers, an denen die Nährstoffe gebunden sind, lagern sich in der Aue und an ihren Pflanzen ab und dienen dort als Dünger. Hier liegt auch ein Grund dafür, dass Auen oft sehr fruchtbare Böden aufweisen - vergleichbar etwa zu den Feldern, die entlang des Nils regelmäßig überschwemmt wurden.

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20200729_002

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