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Erstmals Mikroplastik im Menschen nachgewiesen

In einer Pilotstudie von Umweltbundesamt (Österreich) und Medizinischer Universität Wien wurde erstmals Mikroplastik im menschlichen Stuhl entdeckt - und das bei allen der acht internationalen Teilnehmer/innen. Der Nachweis ist Bettina Liebmann vom Umweltbundesamt und Philipp Schwabl von der Medizinischen Universität Wien gelungen. Die Ergebnisse wurden am 23. Oktober 2018 auf dem internationalen UEG-Gastroenterologie-Kongress in Wien präsentiert und stellen die Grundlage für weitere Untersuchungen in größerem Umfang dar. Die Teilnehmer/innen der Studie, fünf Frauen und drei Männer im Alter von 33 bis 65 Jahren, leben in Finnland, den Niederlanden, Großbritannien, Italien, Polen, Russland, Japan und Österreich. Sie führten eine Woche lang ein Ernährungstagebuch und gaben anschließend eine Stuhlprobe ab. Alle Teilnehmer/innen konsumierten in Plastik verpackte Lebensmittel oder Getränke aus PET-Flaschen, die Mehrzahl von ihnen verzehrte Fisch bzw. Meeresfrüchte, und niemand ernährte sich ausschließlich vegetarisch. Die Expert/innen des Umweltbundesamts analysierten im Labor den Stuhl der Teilnehmer/innen hinsichtlich zehn der weltweit meist verbreiteten Kunststoffe. Bei allen acht Personen wurde Mikroplastik im Stuhl entdeckt, im Mittel 20 Mikroplastik-Teilchen pro 10 Gramm Stuhl. Im Labor wurden neun verschiedene Kunststoffarten in der Größe von 50 bis 500 Mikrometer nachgewiesen. Am häufigsten fanden sich PP (Polypropylen) und PET (Polyethylenterephthalat) in den Proben.

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20181023_001

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