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Wiederaufbau im Ahrtal macht Fortschritte

„Der Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe im Ahrtal kommt mit drei Großprojekten einen wichtigen Schritt voran. Die Kläranlage Sinzig wird als Leuchtturmprojekt neugebaut, die Haupttrinkwasserleitung im Ahrtal wiederhergestellt. Und im Unterlauf der Ahr wird eine Engstelle neumodelliert, die sich positiv auf die Elektrifizierung der Bahnstrecke auswirkt. Bei all diesen Projekten wird nicht nur zerstörte Infrastruktur wiederhergestellt, sondern es werden auch neue Standards integriert – möglichst hochwassersicher und klimafreundlich.“, erklärte die rhein-pfälzische Umwelt- und Klimaschutzministerin Katrin Eder, als sie am 22. Mai 2024 entsprechende Förderbescheide in einem Gesamtvolumen von 25,1 Millionen Euro übergab.

Die Ahrflut hatte das gesamte Abwassersystem im Ahrtal zerstört, so auch die Sinziger Kläranlage. „Sie wird nun an hochwassersicherer Stelle mit bundesweitem Modellcharakter wiederaufgebaut. Das ist das größte wasserwirtschaftliche Wiederaufbauprojekt im Ahrtal mit Investitionen vermutlich von mehr als 130 Millionen Euro“, so Umweltministerin Katrin Eder. Mit der neuen Kläranlage auf einem hochwassersicheren Standort wird ein Modellprojekt für das Ahrtal umgesetzt. Ausgestattet mit einer vierten Reinigungsstufe wird die Anlage eine Reinigungsleistung gerade auch für Spurenstoffe bringen, wie diese von der kürzlich verabschiedeten EU-Kommunalabwasserrichtlinie als neuer Stand der Technik gefordert wird. Die Sinziger Kläranlage soll zudem weitgehend energieneutral arbeiten, also möglichst den eigenen Energiebedarf aus dem Faulgas und durch Solarenergie decken. Zugleich ist das Projekt auch ein Modellprojekt der Digitalisierung, indem die Anlage bereits mit digitalen Methoden geplant wird und durch den Einsatz künstlicher Intelligenz auf den modernsten Stand der Prozesstechnik gehoben wird.

Nach der Katastrophe im Ahrtal musste auch die Trinkwasserversorgung neu errichtet werden. Dazu gehörte im Bereich des Zweckverbandes Eifel-Ahr die zentrale Wassertransportleitung, die sogenannte Tallinie. Diese musste auf einer Länge von rund 27 Kilometern vollständig neu verlegt werden, damit die Bürgerinnen und Bürger mit sauberem Trinkwasser versorgt werden können. „Bis Ende 2025 soll die gesamte Trinkwasserversorgung im Bereich der Verbandsgemeinden Adenau und Altenahr weitgehend hochwasserresilient wiederhergestellt sein“, erläuterte Umweltministerin Katrin Eder. Die Ministerin übergab einen weiteren Förderbescheid in Höhe von 4,2 Millionen Euro an Landrätin Cornelia Weigand als Verbandsvorsteherin des Zweckverbandes Wasserversorgung Eifel-Ahr und an den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenahr, Dominik Gieler, zugleich stellvertretender Verbandsvorsteher. Damit gelten die beantragten Investitionskosten von 27,1 Millionen Euro zunächst als ausgefördert.

Am Unterlauf der Ahr muss eine gefährliche Engstelle bei Heppingen/Heimersheim beseitigt werden. Diese Engstelle hatte bei der Ahrtalflut 2021 für einen erheblichen Rückstau des Hochwassers in Bad Neuenahr-Ahrweiler und schwere Überflutungen gesorgt. Bei der Neumodellierung des Gewässers wird aus der V-Form eine U-Form.

Webcode

20240527_007

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