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UN: Tatsächliche Kosten von Katastrophen zehnmal höher als bisher angenommen

Die tatsächlichen Kosten von Naturkatastrophen sind zehnmal höher als bisher geschätzt und haben weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung, den Wohnungsbau, das Bildungswesen und die Beschäftigung. Dies geht aus Ende Mai 2025 veröffentlichten Bericht der UN-Katastrophenvorsorgeagentur UNDRR hervor. Aktuellen Schätzungen zufolge belaufen sich die weltweiten wirtschaftlichen Auswirkungen von Naturkatastrophen wie Erdbeben, Erdrutschen und Überschwemmungen auf rund 200 Milliarden Dollar jährlich. Doch diese Zahl stellt „nur einen Bruchteil der tatsächlichen Kosten“ dar, sagt Jenty Kirsch-Wood, Leiterin der Abteilung für globale Risikoanalyse bei UNDRR. Die tatsächlichen Kosten lägen bei fast 2,3 Billionen Dollar, fügte sie hinzu. Laut UNDRR haben sich die finanziellen Verluste durch Katastrophen in den letzten zwei Jahrzehnten verdoppelt.

Für einen im Jahr 1990 geborenen Menschen liegt die Wahrscheinlichkeit, im Laufe seines Lebens eine Jahrhundertflut zu erleben, bei 63 Prozent. Für ein im Jahr 2025 geborenes Kind steigt diese Wahrscheinlichkeit auf 86 Prozent. Die Kosten extremer Wetterereignisse bemessen sich nicht nur in der zerstörten Infrastruktur, sondern auch in verlorenen Jahren der Gesundheit, Bildung und Chancen.

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