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Umweltbundesamt für verstärkte Renaturierung von Flüssen und Bächen

Deutschland kann viele der europäischen Gewässerschutzziele erreichen, wenn Bächen und Flüssen zwei Prozent der Fläche des Landes zurückgegeben werden. Das ergaben Berechnungen, die im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) durchgeführt wurden. Demnach fehlen den deutschen Gewässern gegenwärtig etwa 7000 Quadratkilometer Fläche. Fläche, die für eine naturnahe Gewässer- und Auenentwicklung, einen besseren Hochwasserschutz, mehr Biodiversität und die Anpassung an den Klimawandel benötigt wird.

Die gesamte Länge aller Fließgewässer in Deutschland beträgt etwa 590 000 Kilometer. Dieses Gewässernetz wird intensiv genutzt und wurde zu Gunsten von Siedlungen, Landwirtschaft, Verkehr und Energiegewinnung weitreichend umgestaltet. Flüsse wurden begradigt, von ihren Auen durch Deiche getrennt, Ufervegetation entfernt, Gewässerbetten tiefer gelegt und mit Steinen oder Beton befestigt. Am Ende dieser Entwicklung steht ein Flächenverlust für die Ausbreitung von Bächen und Flüssen von etwa 80 Prozent, so die vom UBA beauftragte Studie.

Seit Inkrafttreten der ⁠Wasserrahmenrichtlinie⁠ im Jahr 2000 wurden nach Angaben des UBA mehr als 4500 Quadratkilometer für Siedlungs- und Verkehrszwecke neu in Anspruch genommen. Demgegenüber stehen lediglich 71 Quadratkilometer wiederhergestellte Überschwemmungsflächen seit 1983.

Die aktuelle Studie wurde in der Reihe Texte 132/2025 veröffentlicht und steht kostenlos zum Download bereit:
https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/den-gewaessern-raum-zurueckgeben

UBA für mehr Renaturierung von Bächen und Flüssen (Foto: Wümme)

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