In einer besonderen Versuchsanlage testet ein Team der TU Berlin Vegetationsmischungen für die Bepflanzung von Verdunstungsbeeten. Die Beete sind ein Instrument, Städte zu Schwammstädten umzubauen. Etwa die Hälfte der 30 zu testenden Pflanzenarten ist heimisch. Aber auch nichtheimische Arten wie die Braunrote Taglilie (Hemerocallis fulva) oder die Dreimasterblume (Tradescantia spec.) werden für Verdunstungsbeete erprobt. Beide sind robust und bereits besser an extreme Wetterbedingungen angepasst als einige heimische Arten.
Drei Verdunstungsbeete wurden mit jenen Arten bepflanzt, die es feucht und nährstoffreich brauchen. Die drei anderen mit jenen, die an trockenen Standorten zu finden sind. Damit das Wasser nicht im Boden versickert und die Pflanzen so viel wie möglich Wasser verdunsten, sind die 13 Meter langen und 4,5 Meter breiten Mulden mit einer Teichfolie ausgelegt. Am Boden jeder Mulde befindet sich ein Drainagesystem, das dafür sorgt, dass in den oberen Bodenschichten nicht über einen längeren Zeitraum Staunässe entsteht, was die Wurzeln faulen und die Pflanzen absterben ließe. Zudem experimentiert das Team mit zwei verschiedenen Böden.
Bis Ende 2027 werden die Wissenschaftler nun untersuchen, welche der beiden eigens für die Verdunstungsbeete zusammengestellten Vegetationsmischungen in dem städtischen Umfeld besser zurechtkommt, ob es die Pflanzenmischung ist, die feuchte Böden benötigt, oder jene, die mit trockenen zurechtkommt. Die Versuchsanlage befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tegel und wurde der TU Berlin von der Tegel Projekt GmbH zur Verfügung gestellt.
An dem interdisziplinären Forschungsprojekt „Optimierung der Vegetation von Verdunstungsbeeten und ihrer Wasserbilanzen“ sind neben dem Fachgebiet Vegetationstechnik und Pflanzenverwendung der TU und der Tegel Projekt GmbH die Fachgebiete Siedlungswasserwirtschaft und städtischer Tiefbau sowie Hydrologie und Gewässerschutz der Berliner Hochschule für Technik und die Berliner Wasserbetriebe beteiligt. Gefördert wird das Vorhaben von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt.
Webcode
20240910_007