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Sigurd van Riesen gestorben

Am 11. Mai 2024 starb unerwartet und plötzlich im Alter von 79 Jahren Regierungsbaumeister Dr.-Ing. Sigurd van Riesen, bis 2004 Hauptgeschäftsführer der DWA.

In Danzig geboren und nach der Flucht in Schleswig-Holstein aufgewachsen, studierte van Riesen von 1966 bis 1970 Bauingenieurwesen an der TH Hannover und der TU Karlsruhe. Nach der Promotion in Karlsruhe und der Referendarausbildung trat er in die Wasserwirtschaftsverwaltung des Landes Baden-Württemberg ein. Im März 1981 schied er als Oberregierungsbaurat und Leiter der Abwasserabteilung beim Wasserwirtschaftsamt in Karlsruhe aus, um hauptamtlicher Erster Stadtrat und stellvertretender Bürgermeister der hessischen Kreisstadt Limburg an der Lahn zu werden, wo er sechs Jahre lang blieb.

Sigurd van Riesen trat 1987 in die Hauptgeschäftsstelle der damaligen ATV ein und übernahm am 1. Februar 1988 die Aufgaben des ATV-Hauptgeschäftsführers und Geschäftsführers der Gesellschaft zur Förderung der Abwassertechnik e. V. (GFA). 1989 wurde er zusätzlich ehrenamtlicher Generalsekretär der heutigen European Water Association (EWA). Bei der ATV brachte die Wiedervereinigung Deutschlands die Chance zur Gründung der beiden Landesgruppen im Osten, die als erste mit hauptamtlichen Geschäftsführern ausgestattet wurden. Die Fusion mit dem Deutschen Verband für Wasserwirtschaft und Kulturbau (DVWK) führte im Jahr 2000 zu einer Ausweitung des Tätigkeitsbereichs in die Bereiche Wasserbewirtschaftung, Wasserbau, Gewässerentwicklung, Hydrologie und Boden. Die Mitgliederzahl der DWA konnte in van Riesens Amtszeit auf ca. 15 000 verdoppelt werden.

Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs gelang es van Riesen, auch die osteuropäischen Länder und das Baltikum in die European Water Association zu integrieren. Darüber hinaus hat er sich viele Jahre im Strategic Council der International Water Association (IWA) engagiert. Auf der IFAT 2005 wurde Sigurd van Riesen ehrenvoll verabschiedet. Im April 2001 hatte ihn CIWEM, der englische Wasser- und Umweltverband, bereits zum Ehrenmitglied (Honorary Fellow) gewählt.

Im Ruhestand blieb van Riesen dem Fachgebiet verbunden und war öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Wasserwirtschaft (Wasserbau sowie Hochwasserschutz) und Abwasserentsorgung. Ebenso war Sigurd van Riesen zeit seines Lebens sportlich aktiv, besonders in der Leichtathletik, was zu vielen nationalen und internationalen Meistertiteln in seiner jeweiligen Altersklasse führte. Er war leidenschaftlicher Radfahrer und engagierte sich in der Hennefer Lokalpolitik für die Rechte der Radfahrerinnen und Radfahrer. Des Weiteren stieß er die im Jahr 2001 geschlossene Städtepartnerschaft Hennefs (Sitz der DWA) mit Nowy Dwór Gdanski (Tiegenhof) in Polen an.

Mit Sigurd van Riesen verliert die deutsche und europäische Wasserwirtschaft einen stets aktiven Mitstreiter. Ihm und seinem Engagement haben die DWA und die EWA sehr viel zu verdanken.

Sigurd van Riesen im Herbst 2023 als Vize-Europameister mit der Staffel 4 × 100 m der Senioren (Foto: Katalin van Riesen)

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