Schmölln: Deutschlands erstes kaltes Nahwärmenetz mit Abwasserwärmenutzung in Betrieb
In der thüringischen Stadt Schmölln wurde der Betrieb eines kalten Nahwärmenetzes mit Abwasserwärmenutzung gestartet. Erstmalig in Deutschland wurde im Rahmen des Projekts „Klärwärme Schmölln“ ein kaltes Nahwärmenetz mit 3,2 Kilometer Länge errichtet, dass die Wärme des Abwassers der kommunalen Kläranlage Schmölln als Hauptenergiequelle nutzt. Ergänzend wird Abwärme aus der Firma Kunststoff Technik Schmölln (KTS) in das System eingebunden. Die Gesamtkosten von rund 3,5 Millionen Euro werden zu etwa 90 Prozent vom Umweltministerium übernommen (rund 3,2 Millionen Euro). Das neue Nahwärmenetz transportiert kalte Umweltwärme mit einer Temperatur zwischen etwa 10 und 20 °C zu den angeschlossenen Gebäuden (in einer früheren Mitteilung des Umweltministeriums heißt es „100 Haushalte“). In diesen Gebäuden sind dezentrale Wärmepumpen installiert, die aus der Netztemperatur die für Heizung und Warmwasser nötige Energie bereitstellen.
Besonders bemerkenswert, so das Landesumweltministerium und die Stadtwerke in einer Pressemitteilung: Erstmals in Deutschland wird mit einem kalten Nahwärmenetz Wohngebäudebestand aus den 1960er- und 1970er-Jahren zuverlässig beheizt – ohne dass ein Austausch der Heizkörperflächen erforderlich war. Damit beweise das Projekt, dass auch konventionell errichtete Gebäude mit moderater energetischer Qualität effizient mit Wärmepumpen beheizt werden können, wenn die Systemtemperaturen und Netz, Quelle und Verbraucher optimal aufeinander abgestimmt sind.
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