In Rheinland-Pfalz hat das Landesumweltministerium gemeinsam mit der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität (RPTU) Kaiserslautern-Landau eine Beratungsstelle Abwasser eingerichtet. Bei dieser Beratungsstelle können sich die rheinland-pfälzischen Kläranlagenbetreiber, die für die Einrichtung einer vierten Reinigungsstufe vorgesehen sind, beraten lassen, welche Aspekte bei der Verfahrensauswahl durch die beauftragten Planer für den jeweiligen Standort zu beachten sind und welche Spurenstoffe im Abwasser untersucht werden sollen. Leiter der Beratungsstelle wird Dr.-Ing. Henning Knerr, langjährig an der RPTU sowie ehrenamtlich in Fachgremien der DWA und im DWA-Landesverband Mitte tätig.
Die Beratungsstelle dient als Plattform zum Wissens- und Technologietransfer, als Anlaufstelle und Ansprechpartner zu technologischen Fragestellungen und zum Erfahrungsaustausch rund um das Thema Abwasser in Rheinland-Pfalz mit dem Schwerpunkt Spurenstoffe. Finanziert wird die Beratungsstelle Abwasser über eine seit 2016 bestehende Forschungskooperation zwischen der RPTU Kaiserslautern-Landau und dem Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz. Aktuell sind für die Jahre 2024 und 2025 insgesamt 120 000 Euro für die Beratungsstelle eingeplant. Die Beratungen erfolgen kostenlos und dienen der Unterstützung der Planungstätigkeiten der betroffenen Kommunen.
In Rheinland-Pfalz müssen von den insgesamt 660 Kläranlagen aktuell 65 aufgrund der Bestimmungen in der neugefassten EU-Kommunalabwasserrichtlinie eine vierte Reinigungsstufe errichten. Rheinland-Pfalz geht bei dem Thema passend zu den in Vorbereitung befindlichen Regelungen der Kommunalabwasserrichtlinie zeitlich gestuft vor. Die ersten Kläranlagenbetreiber haben in Abstimmung mit dem Umweltschutzministerium bereits mit dem Ausbau begonnen beziehungsweise befinden sich in der Planung zur Umsetzung. Im nächsten Schritt werden die weiteren von einer vierten Reinigungsstufe betroffenen Kläranlagenbetreiber informiert und zeitlich priorisiert.
„Von den 15 Kläranlagenbetreibern mit Machbarkeitsstudie haben drei – Edenkoben, Jockgrim und Schwegenheim – bereits die Genehmigungsplanungen für den Ausbau begonnen. Die Kläranlage Untere Ahr, die komplett neu gebaut werden muss, wird ebenfalls bereits nach geplanter Fertigstellung im Jahr 2030 mit einer 4. Reinigungsstufe ausgestattet sein. In Mainz wurde sogar bereits mit dem Bau einer 4. Reinigungsstufe begonnen“, erläuterte Umweltministerin Katrin Eder.
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