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Pumpwerke: Effizienz durch Automatisierung

In Hamm (Nordrhein-Westfalen) sind die ersten Pumpwerke des Lippeverbands mittlerweile „begehungsfrei“: Ein Großteil der Wartungs- und Überprüfungsmechanismen funktioniert damit automatisiert. Nur noch ca. zehn Prozent der bisherigen Wartungszeit werden benötigt, um die Technik der Pumpwerke durch das Betriebspersonal zu kontrollieren.

2021 hat der Lippeverband im Bereich seiner Stadtentwässerung Hamm das erste begehungsfreie Pumpwerk neu in Betrieb genommen. Kurz darauf folgte der Neubau eines Pumpwerks mit derselben Technik. „Nach gut zwei Jahren Betrieb kann eine erste Bilanz gezogen werden. Unser Fazit fällt positiv aus: Die begehungsfreien Pumpwerke halten, was sie versprechen. Das Pumpwerk Soester Straße muss beispielsweise nur noch einmal im halben Jahr durch das Betriebspersonal gewartet werden“, sagt Dr.-Ing. Frank Obenaus, Vorstand für Wassermanagement und Technik beim Lippeverband. Vorher war eine wöchentliche vor Ort-Wartung von Pumpwerkskomponenten, wie zum Beispiel der Fördermaschinen oder der Elektroschaltanlage, erforderlich. „Begehungsfreie“ Pumpwerke sind damit nicht völlig frei von Vor-Ort-Begehungen, jedoch deutlich begehungsärmer. Die frequenten Überprüfungen finden in diesen Anlagen entweder automatisiert statt oder können bei Bedarf mittels des virtuellen Prozessleitsystems – quasi von überall – durchgeführt werden.

Dabei können die automatisierten Überprüfungsmechanismen nicht nur Probleme identifizieren, sondern auch selbstständig kleine, reguläre Störungen beheben. Ist zum Beispiel eine Pumpe durch falsch über die Toilette entsorgte Feuchttücher verstopft, greift in Hamm ein Notfall-Mechanismus: Die Anlage erkennt die Situation selbstständig durch den erhöhten Stromverbrauch der Pumpe. Mit einer automatischen Rückspülung kann die drohende Verstopfung in der Regel frühzeitig gelöst werden.

In den nächsten Jahren ist der Um- und Neubau von mindestens 14 weiteren begehungsfreien Pumpwerken geplant. Alle Maßnahmen zur Automatisierung finden in enger Abstimmung mit der Bezirksregierung statt.

Maschinenraum im Inneren des „begehungsfreien“ Pumpwerks Hoppeistraße. (Foto: Klaus Baumers/EGLV)

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