Polio-Wildviren im Hamburger Abwasser gefunden
In einer Hamburger Abwasserprobe sind Polio-Wildviren vom Typ 1 (WPV1) nachgewiesen worden. Das Risiko für die allgemeine Bevölkerung wird aufgrund der hohen Impfquoten und des isolierten Nachweises im Abwasser durch das Robert Koch-Institut (RKI) und die Fach- und Reaktionsgruppe Seuchenschutz des Öffentlichen Gesundheitsdienstes der Freien und Hansestadt Hamburg als sehr gering eingeschätzt. Polio-Wildviren kommen weltweit nur noch in Afghanistan und Pakistan vor und können zu Poliomyelitis (Kinderlähmung) führen. Dem RKI wurden bislang deutschlandweit keine klinischen Fälle von Poliomyelitis übermittelt.
Das Nationale Referenzzentrum für Poliomyelitis und Enteroviren (NRZ PE) am RKI untersucht zusammen mit dem Umweltbundesamt in einem Forschungsprojekt fortlaufend Abwasserproben aus deutschen Großstädten auf Polioviren, darunter auch aus Hamburg. Die positive Probe stammt aus der Kalenderwoche 41/2025. Da es sich um eine Abwassersammelprobe aus Hamburg und teilweise angrenzenden Bundesländern handelt, ist eine genaue örtliche Bestimmung, wo das Virus durch menschliche Ausscheidung in das Abwasser gelangte, nicht möglich. Auch kann durch die Untersuchung nicht festgestellt werden, ob eine oder mehrere Personen mit dem Virus infiziert sind.
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