Nordrhein-Westfalen: Hochwasserschutz-Pakt mit Wasserverbänden und Kommunen
Vier Jahre nach der verheerenden Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 hat Nordrhein-Westfalens Umweltminister Oliver Krischer eine Bilanz der bisherigen Hochwasserschutzmaßnahmen vorgelegt und eine engere Zusammenarbeit mit den Wasserverbänden, Kreisen und Kommunen angekündigt. Ziel des „Pakt für Hochwasserschutz“ ist es, Maßnahmen für ganze Flusseinzugsgebiete gemeinsam voranzutreiben und zu prüfen, wie bestehende Hindernisse aus dem Weg geräumt und Prozesse beschleunigt werden können.
Die Flut 2021 habe auch gezeigt, wie gefährlich kleinere Flüsse werden können, die vorher nicht im Fokus standen. Sie sollen in die regionalen Pakte der Flussgebiete einbezogen werden. Darüber hinaus sollen Maßnahmen des ökologischen Hochwasserschutzes, zum Beispiel Renaturierungen, in die Konzepte aufgenommen werden. Bisher war das nicht der Fall. Nun sollen sie integraler Bestandteil der Planungen werden, da das Aufweiten von Flüssen und die Schaffung von Auenlandschaften nachweislich dazu beiträgt, mehr Wasser in der Landschaft zu halten und bei einem Hochwasser die Wassermassen zu reduzieren, die flussabwärts fließen.
Ein neues Modellprojekt für künftigen Hochwasserschutz stellte Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender von Emschergenossenschaft und Lippeverband, vor: „HaLiMa“ steht für die Orte Haltern-Lippramsdorf/Marl und ist ein groß angelegtes Hochwasser- und Naturschutzprojekt an der Lippe. Auf einer Länge von 5,6 Kilometern werden bestehende Deiche am Nord- und Südufer durch neue, zurückverlegte Deiche ersetzt. Dadurch entsteht eine zusätzliche Auenfläche von rund 60 Hektar. Das Projekt soll bis 2027 abgeschlossen sein und wird vom Land mit 55 Millionen Euro gefördert.
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