Nordenham: Spatenstich für Brauchwasserwerk
Mit einem symbolischen Spatenstich hat der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) in Nordenham den Baustart seines ersten eigenständigen Brauchwasserwerks gefeiert. Bis zum Herbst 2026 wird hier in Sichtweite zur städtischen Kläranlage eine aus neun Modulen zusammengesetzte, mit modernster Technik (Ultrafiltration und Umkehrosmose) ausgerüstete Anlage entstehen. Bis zu 1,1 Millionen Kubikmeter Brauchwasser pro Jahr kann sie aus gereinigtem Abwasser herstellen. Das ist in dieser Größenordnung bundesweit einmalig, so der OOWV. Die Menge entspricht fast dem, was die Bürgerinnen und Bürger Nordenhams in sparsameren Jahren insgesamt an Trinkwasser verbrauchen. Mindestens 500 000 Kubikmeter des wiederverwendeten Wassers wird das Chemieunternehmen Kronos Titan GmbH im industriellen Prozess nutzen – und damit Trinkwasser ersetzen, das bisher aus mehreren OOWV-Wasserwerken in die Wesermarsch geliefert wird.
Initiiert hat das Pilotprojekt das auf Brauchwasser spezialisierte OOWV-Tochterunternehmen iwag (Industriewasserversorgungsgesellschaft Nordwest-Niedersachsen). Die iwag arbeitet aktuell am Aufbau einer nachhaltigen Wasserversorgung für Wasserstoff-Projekte mit einer maximalen Kapazität von insgesamt 3,7 Gigawatt im Umfeld des OOWV-Verbandsgebiets. Alle Bundesländer außer Niedersachsen kommen zusammengenommen nur auf konkret geplante Wasserstoff-Projekte mit 5,7 Gigawatt Kapazität. Das neue Brauchwasserwerk wird mit Landesmitteln in Höhe von 500 000 Euro aus der Förderrichtlinie „Klimafolgenanpassung Wasserwirtschaft“ gefördert. Die Kosten für Brauchwasserwerk und Bau einer Leitung zu Kronos Titan sind bislang mit insgesamt 17,5 Millionen Euro kalkuliert.

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