Die Nitratkonzentration im Sickerwasser ist in Niedersachsen so niedrig wie noch nie seit Beginn der Berechnungen, die bis in die 1950er-Jahre reichen. Das ist das Ergebnis des Basis-Emissionsmonitorings, das das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) jetzt veröffentlicht hat. Während im landesweiten Durchschnitt noch vor acht Jahren die berechnete Nitratkonzentration bei 58 Milligramm pro Liter Sickerwasser lag, betrug der Wert vergangenes Jahr nur noch 17 Milligramm. Bezogen auf Ackerflächen, die als besonders nitratbelastet gelten, sank der landesweite Durchschnitt noch stärker von 115 auf 27 Milligramm pro Liter Sickerwasser.
Beim Basis-Emissionsmonitoring haben die LBEG-Expertinnen und -Experten betrachtet, wieviel Stickstoff auf natürliche Weise zum Beispiel durch Einträge aus der Luft oder aber durch Düngemittel in den Boden gelangt sind und durch das Pflanzenwachstum weitgehend aufgenommen und in Eiweißverbindungen umgewandelt werden. Unter bestimmten Boden- und Klimabedingungen lässt es sich nicht vermeiden, dass eine Restsickstoffmenge insbesondere im Herbst im Boden verbleibt und mit dem winterlichen Wasserüberschuss als Nitrat im Sickerwasser den Wurzelraum verlässt. Das Sickerwasser trägt im Wesentlichen zur Grundwasserneubildung und damit zur Regeneration der Grundwasservorräte bei.
Ein Grund für die deutliche Abnahme der Nitratkonzentration ist die Abnahme der Tierzahlen. Vor allem aber geht die Landwirtschaft in den allermeisten Teilen Niedersachsens deutlich effizienter mit Stickstoff beim Düngen von Äckern um. Der Einsatz von Stickstoff-Mineraldünger hat sich in den vergangenen zehn Jahren nahezu halbiert.
Der Stickstoff-Flächenbilanzsaldo aus der Landwirtschaft auf Gemeindeebene und die potenzielle Nitratkonzentation im Sickerwasser sind auf dem NIBIS®-Kartenserver mit den Vergleichsdaten von 2016 und 2023 einsehbar unter:
https://nibis.lbeg.de/cardomap3/?permalink=2IoMF4dn
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