Moormatten-Experiment auf dem Wacken Open Air
Tausende Heavy-Metal-Fans testen beim diesjährigen Wacken Open Air ein neuartiges Regionalprodukt: Bodenschutzmatten hauptsächlich aus Moorpflanzen von wiedervernässten Moorflächen, entwickelt vom Projekt Klimafarm der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein. Bewährt sich der Einsatz der Matten, könnten sie künftig häufiger bei der Wegebefestigung, zum Beispiel auf anderen Festivals, eingesetzt werden. Die 200 Meter lange Teststrecke aus geernteten Moorpflanzen und darüber verteilten Holzhackschnitzeln verbindet Zeltbereiche mit dem Festivalvorplatz – und soll beim viertägigen Festival den Weg matschfrei halten.
Sogenannte Erosionsschutzmatten werden bisher vor allem im Straßen- und Uferschutz eingesetzt – meist aus Kunststoff oder ausschließlich Kokosfaser. Die neue Variante verwendet Kokosfaser nur noch als strukturgebendes Geflecht auf der Unterseite. Zum Großteil besteht sie aus Moorpflanzen von wiedervernässten Wiesen aus der Eider-Treene-Sorge-Niederung, im Herzen von Schleswig-Holstein, wo das durch Bundesmittel geförderte Projekt Klimafarm seinen Sitz hat.
Seit 2021 erprobt das Projekt Klimafarm, wie sich natürlich wachsende Moorpflanzen, Paludikulturen, effizient auf wiedervernässten Moorflächen ernten und verwerten lassen. Ziel ist es, neue Produkte und Wertschöpfungsketten für moorreiche Regionen zu entwickeln. Das Bundesumweltministerium fördert das laufende Pilotvorhaben Klimafarm im Zeitraum von 2021 bis 2031 mit mehr als 20 Millionen Euro.
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