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Mehr Extremwetter im Osten und Südwesten erwartet

Extreme Wetterereignisse wie Starkregen, Hitze und Dürre sind laut einer Antwort der Bundesregierung (Bundestags-Drucksache 21/1727) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vermehrt insbesondere im Osten und Südwesten Deutschlands zu erwarten. Die Bundesregierung verweist dabei auf die Ergebnisse der Klimawirkungs- und Risikoanalyse des Bundes 2021, die untersucht hat, in welchen Regionen sich klimatische Extremwerte und/oder hohe Klimaveränderungen überlagern. Die Anpassungsfähigkeit vieler langsam reagierender und langlebiger Systeme, wie Wälder und Moore, werde dadurch „sehr wahrscheinlich überfordert“, schreibt die Bundesregierung.

Die Untersuchung dieser klimatischen Hotspots habe außerdem gezeigt, dass sich das Klima im Süden und Westen Deutschlands am meisten verändern könne. Mit fortschreitendem Klimawandel seien dicht besiedelte, urbane Räume wie das Ruhrgebiet, die Rhein-Neckar-Region und Berlin sowie große Teile Ostdeutschlands künftig deutlich stärker von Wetterextremen betroffen. Diese Veränderungsmuster könnten sich mit der Zeit intensivieren und ausweiten, heißt es in der Antwort weiter. Bei einem starken Klimawandel bestünden zum Ende des Jahrhunderts überall in Deutschland hohe Klimarisiken.

Inwieweit Bundesländer, Landkreise, Städte und Gemeinden bereits eine eigene Analyse der regionalen Klimaauswirkungen vorgenommen haben, darüber hat die Bundesregierung laut Antwort keine „vollständige Kenntnis“. Zwar verpflichte das Bundes-Klimaanpassungsgesetz zur Aufstellung einer Klimaanpassungsstrategie, die unter anderem Klimarisikoanalysen und Analysen bereits eingetretener Auswirkungen des Klimawandels beinhalten müsse, allerdings laufe die Frist dafür bis zum 31. Januar 2027. Auch für die kommunale Ebene liege keine vollständige Übersicht vor. Allerdings verweist die Bundesregierung auf die repräsentative „Kommunalbefragung Klimaanpassung 2023“ des Umweltbundesamtes: Danach hätten im Jahr 2023 zwölf Prozent der befragten Landkreise, Städte, Gemeinden und Gemeindeverbände ein Klimaanpassungskonzept ausgearbeitet, etwa 23 Prozent befänden sich zum Zeitpunkt der Befragung im Prozess der Erstellung, schreibt die Bundesregierung. 31 Prozent hätten angegeben, das Thema Klimaanpassung „bereits in anderen Fachstrategien“ zu bearbeiten.

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20251002_003