Matthias Barjenbruch 65 Jahre
Am 28. Juli 2025 vollendet Prof. Dr.-Ing. Matthias Barjenbruch, Vorsitzender des DWA-Landesverbands Nord-Ost und Mitglied des Präsidiums, sein 65. Lebensjahr.
Geboren in der Hansestadt Stade an der Niederelbe, studierte Matthias Barjenbruch in Hannover Bauingenieurwesen mit Vertiefung in Siedlungswasserwirtschaft, Wasserwirtschaft und Massivbau. Nach dem Abschluss des Studiums wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik der Universität Hannover und promovierte unter Leitung von Prof. Carl-Franz Seyfried mit der Dissertation „Leistungsfähigkeit und Kosten von Filtern in der kommunalen Abwasserreinigung” zum Doktor-Ingenieur. Anschließend arbeitete er als Abteilungsleiter Wasserwirtschaft in einem Ingenieurbüro in Osnabrück.
Bis 2005 war Matthias Barjenbruch als Akademischer Oberrat am Institut für Umweltingenieurwesen der Universität Rostock tätig. Zum 1. Januar 2006 wurde er zum Leiter des Fachgebiets Siedlungswasserwirtschaft an die TU Berlin berufen. Die Professur Barjenbruchs war anfangs eine Stiftungsprofessur, die von Veolia Wasser gefördert wurde. Die Wurzeln des heutigen Fachgebiets liegen allerdings im ersten Lehrstuhl in Deutschland für Städtebau und städtischen Tiefbau, der im Jahr 1904 an der damaligen Technischen Hochschule Charlottenburg eingerichtet wurde. Für die TU Berlin engagierte sich Matthias Barjenbruch zunächst für das Studium der Bautechniklehrer, im internationalen Masterstudiengang Urban Management, leitete mehrere Jahre die Kooperation mit der Bauuniversität Moskau (MGSU) und war außerdem Direktor der Außenstelle der TU Berlin in Ägypten, Campus El Gouna.
Die Forschungsschwerpunkte von Matthias Barjenbruch an der TU Berlin sind weit gefächert: Abwasser- und Schlammbehandlung, weitergehende Abwasserreinigung, naturnahe Systeme, Abwasserwiederverwendung, Abwasser und Energie, urbanes Regenwassermanagement (blau-grüne-Städte), weitergehende Misch- und Niederschlagswasserbehandlung mit dem Schwerpunkt Mikroplastik, Vermeidung von Geruch und Korrosion, Abwasserentsorgung in ländlichen Räumen, ressourcenorientierte Sanitärkonzepte sowie auch Industrieabwasserreinigung (Wäscherei, Lebensmittel, Indirekteinleiter). Besonders am Herzen liegt ihm der Austausch und die Weiterbildung von und mit Wasserwirtschaftlern im Ausland, wobei die Schwerpunkte auf Südamerika und dem arabischen Raum liegen.
In der DWA war und ist Matthias Barjenbruch seit vielen Jahren in einer großen Zahl von Fachgremien aktiv darunter die Koordinierungsgruppe „Anthropogene Spurenstoffe im Wasserkreislauf“, der Hauptausschuss „Kommunale Abwasserbehandlung“. Er ist Obmann des Fachausschusses KA-8 „Weitergehende Abwasserreinigung“, Mitglied der Arbeitsgruppe KA-8.3 „Abwasserfiltration“, der Arbeitsgruppe KA-6.4 „Biofilter als Festbettreaktoren“, der Arbeitsgruppen IG-2.16 „Abwasser der Fischzucht und Fischverarbeitung“ und IG-6.5 „Biofilme in der Industrieabwasserreinigung“, des Fachausschusses BIZ-1 „Nachbarschaften“ (früherer Obmann), der Arbeitsgruppe BIZ-1-1 „Kläranlagen-Nachbarschaften“. Bei der Erstellung der Arbeitsblätter DWA-A 202 „Chemisch-physikalische Verfahren zur Elimination von Phosphor aus Abwasser“, DWA-A 203 „Abwasserfiltration durch Raumfilter nach biologischer Reinigung“ und DWA-A 281 „Bemessung von Tropfkörpern, Anlagen mit Rotationstauchkörpern und Anlagen mit getauchten Festbetten“ hat er mitgewirkt.
Im Bereich der Landesverbände Nord-Ost sowie der Nachbarschaften hatte Matthias Barjenbruch verschiedene Funktionen übernommen. 2012 wurde Matthias Barjenbruch für sein außerordentliches Engagement mit der DWA-Ehrennadel ausgezeichnet. Seit 2016 ist er Vorsitzender des DWA-Landesverbands Nord-Ost, seit 2018 Mitglied des DWA-Präsidiums.
Folgend seiner Lieblingsforschungsregion, der Ostsee – hier hat er seit über 20 Jahren an Projekten zum Tourismus, der Fischverarbeitung bis hin zur Phosphor- und PFAS-Elimination gearbeitet – wird Matthias Barjenbruch im nächsten Lebensabschnitt an die Ostsee ziehen und dort die verbesserte Umweltqualität genießen.
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