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Kühlleistung von Böden: Hitzewelle trifft insbesondere Städte

Durch den hohen Anteil versiegelter Flächen in Städten können die Böden nicht mehr so entscheidend zu einer Abkühlung beitragen, auch nicht über Nacht. Das zeigt aktuell auch die Bewertung der Kühlleistung der Böden, die das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) Niedersachsen vorgenommen hat.

In Städten werden besonders viele Flächen versiegelt zum Beispiel durch Bauwerke, Asphalt oder Pflaster. Die verwendeten Versiegelungsmaterialien speichern die von der Sonne aufgenommene Wärme sehr effektiv und geben sie erst verzögert in der Nacht wieder ab. Dadurch erwärmen sich stark versiegelte Gebiete überdurchschnittlich. Unversiegelte Böden und die darauf wachsenden Pflanzen wirken im Gegensatz dazu durch die Verdunstung des Boden-wassers kühlend auf das Umfeld. Diese Böden erbringen eine deutlich höhere Kühlleistung und wirken damit der städtischen Überhitzung entgegen.

Somit kommen unversiegelten und bewachsenen Flächen in urbanen Räumen eine wichtige Rolle bei der Klimaanpassung zu. Das LBEG hat mit der Unterstützung des Niedersächsischen Kompetenzzentrums Klimawandel (NIKO) des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz (MU) eine Methode zur Bewertung der Kühlleistung der Böden entwickelt, die sowohl klimatische, bodenkundliche als auch Daten zur Versiegelung berücksichtigt. Dabei wird deutlich:
•    Je geringer die Versieglung ist, desto höher fällt auch die Kühlleistung der Böden aus.
•    Je mehr Wasser ein Boden speichern kann, desto größer ist die Kühlleistung.
•    Oberflächennah anstehendes Grundwasser begünstigt die Kühlung der Umgebung.

Über einen Zeitraum von 30 Jahren betrachtet wird deutlich: Die mittlere Kühlleistung von versiegelten, städtischen Flächen wie beispielsweise in Braunschweig und Wolfsburg (rot) ist sehr gering, im nicht bebauten Umland (blau) hingegen sehr hoch. (Quelle: LBEG)

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