Anzeige

Klaus Töpfer gestorben

Der frühere Bundesumweltminister Klaus Töpfer ist tot. Er starb am 8. Juni 2024 im Alter von 85 Jahren, Medienberichten zufolge „nach kurzer, schwerer Krankheit“. Töpfer war ab 1987 der zweite Bundesumweltminister, „aber der erste, der das Amt nachhaltig prägte“, wie die ARD-Tagesschau sein Wirken charakterisiert. Die DWA verlieh ihm im Jahr 1998 als erstem ihren William-Lindley-Ring. Der William-Lindley-Ring ist die höchste Auszeichnung, die die DWA an verdiente Personen des öffentlichen Lebens vergibt. Töpfer war verschiedentlich Redner auf Veranstaltungen der DWA, zum Beispiel im Januar 2007 in Bonn-Bad Godesberg anlässlich der Verabschiedung von Hermann H. Hahn und der Amtseinführung von Otto Schaaf als DWA-Präsident.

Klaus Töpfer, politisch in der CDU beheimatet, prägte die Umweltpolitik national und international wie kaum ein anderer Politiker. Umweltschutz und Nachhaltigkeit waren lebenslang seine Themen. Er war partei- und organisationenübergreifend anerkannt. Die amtierende Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) schreibt auf X: „Mit Klaus Töpfer verlieren wir einen unserer großen Umweltpolitiker. Er stand für das Aussöhnen von Ökologie und Ökonomie und hat die Internationale Umweltpolitik geprägt.“ Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz bezeichnet Töpfer, ebenfalls auf X, als „einen verdienten Politiker und streitbaren Kämpfer für die Nachhaltigkeit, der die Umwelt- und Klimapolitik unseres Landes und international maßgeblich geprägt hat.“ Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sagt über Klaus Töpfer: „Er hat in vielen Bereichen Pionierarbeit geleistet – und durch seine Arbeit auch Einstellungs- und Verhaltensänderungen bewirkt.“

Der studierte Volkswirt Töpfer arbeitete nach seiner Promotion in der Staatskanzlei des Saarlandes. 1978 wurde er ordentlicher Professor und Direktor des Instituts für Raumforschung und Landesplanung der Universität Hannover, aber schon kurz darauf Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Umwelt, 1985 Umweltminister in Rheinland-Pfalz und 1987 Bundesumweltminister, 1994 Bundesbauminister. 1998 schied er aus der Bundesregierung aus und wurde Exekutiv-Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) mit Dienstsitz in Nairobi unter Unter-Generalsekretär der Vereinten Nationen. Diese Ämter gab er 2006 ab. Von Februar 2009 bis September 2015 war Klaus Töpfer Exekutivdirektor des Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) in Potsdam; er ist auch der Gründungsdirektor (2009) dieses Instituts. Seitdem hatte er zahlreiche weitere, neue öffentliche Aufgaben übernommen.

Klaus Töpfer im November 2023 bei der Verleihung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises (Foto: Raphael Stötzel)

Webcode

20240611_002

Zurück