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Invasive Nutria hat ihr Vorkommen verdoppelt

Die südamerikanische Nutria breitet sich weiter in Deutschland aus: Die invasive Art kam 2023 in über einem Drittel (35 Prozent) der teilnehmenden Jagdreviere vor, eine Verdopplung gegenüber 2015. Das hat negative Folgen für den Hochwasser- und Artenschutz: Das Nagetier untergräbt Flussufer ebenso wie Deiche und vernichtet Schilfgürtel – wichtige Kinderstuben für Vögel, Fische oder Amphibien. Der Deutsche Jagdverband (DJV) hat diese und weitere Ergebnisse Anfang August 2025 veröffentlicht und fordert die Aufnahme der Nutria ins Bundesjagdgesetz sowie ein Bekenntnis der Politik zur Fangjagd. Die Art steht auf der Liste der gebietsfremden invasiven Arten Europas.

Grundlage der Auswertung sind Daten von bundesweit über 23 000 Jagdrevieren aus dem Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD). Das entspricht mehr als einem Drittel der forst- und landwirtschaftlichen Fläche Deutschlands. Daten aus Bayern liegen nicht vor, die schleswig-holsteinischen Werte stammen aus dem Jahr 2020.

In der Tieflandregion Norddeutschlands gibt es anteilig die meisten gemeldeten Nutria-Vorkommen im Jahr 2023: Nordrhein-Westfalen liegt mit 60 Prozent vorn, gefolgt von Niedersachsen (55 Prozent) und Sachsen-Anhalt (50 Prozent). Von 2015 bis 2023 ist die Zahl der gemeldeten Vorkommen vor allem in zwei Bundesländern stark gestiegen: In Niedersachsen um das 2,5-fache und in Nordrhein-Westfalen um das 2-fache. Die großen Fließgewässer Rhein, Ems, Weser und Elbe sowie deren Nebenarme bieten den Tieren ideale Lebensgrundlagen. Am Niederrhein hat die Nutria innerhalb von wenigen Jahren über 90 Prozent des Schilfs vernichtet.

Im Stadtstaat Bremen meldeten zuletzt 93 Prozent der Reviere die Anwesenheit der Nutria, eine Steigerung um das 6-fache gegenüber 2015. Bremen steht symbolisch für eine starke urbane Besiedlung durch die Nutria, die auch in Hamburg zu beobachten ist – mit einem Wert von 74 Prozent im Jahr 2023. Durch unerlaubte Fütterung, klimatische Vorteile und jagdliche Einschränkungen sind Nutrias mittlerweile besonders häufig in städtischen Bereichen vorzufinden, wo sie auch tagaktiv werden und ein großes Vermehrungspotenzial haben.

Die Nutria kam 2023 in über einem Drittel (35 Prozent) der teilnehmenden Jagdreviere vor, eine Verdopplung gegenüber 2015. (Foto: Mross/DJV)

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