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Hamburg: Projekt zur Entfernung von Medikamentenrückständen aus Abwasser abgeschlossen

Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Hamburg Wasser und die Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) haben ihr gemeinsames Forschungsprojekt zur Entfernung von Medikamentenrückständen aus Abwasser abgeschlossen. Das Projekt untersuchte die Effizienz verschiedener Reinigungsmethoden zur Entfernung von Medikamentenrückständen, Keimen und anderen Mikroschadstoffen aus Krankenhausabwasser. Dabei wurden in den vergangenen gut zweieinhalb Jahren biologische Reinigungsstufen sowie erweiterte technische Verfahren wie Behandlung mit Aktivkohle (Adsorption) und Membranfiltration getestet und wissenschaftlich ausgewertet. Die Untersuchungen fanden in einer speziell eingerichteten Forschungsanlage auf dem Gelände des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf statt. Die Forschungsergebnisse werden in die Planung der Aufrüstung des Klärwerks Hamburg fließen, die Hamburg Wasser aktuell vorbereitet. Das UKE hat zudem unter-sucht, wie sich multiresistente Erreger im Krankenhausabwasser verhalten.

Im Rahmen des Projekts wurde ein Abwasserteilstrom einer Versuchsanlage zugeführt und dort biologisch und mit unterschiedlichen erweiterten Reinigungsstufen behandelt. Die ge-wählten Verfahren wurden dabei in ihrer Reinigungsleistung verglichen. Zudem wurde die Kombination verschiedener Verfahren untersucht. Dazu wurde das Krankenhausabwasser auf 31 Medikamentenrückstände untersucht. Die Reinigungsleistung variiert nach Stoffgruppe: Während die Keimreduktion bei den erforschten Membranverfahren bei nahezu 100 Prozent lag und im Ablauf der Ultrafiltration keine Keime mehr nachweisbar waren, fiel die Reinigungsleistung bei einigen Medikamenten geringer aus. Aufschlussreich war auch der analytische Vergleich des Krankenhausabwassers mit dem kommunalen Abwasser, das im Zulauf der Hamburger Kläranlage ankommt: Insgesamt elf Stoffe wurden im Krankenhausabwasser mit geringerer Konzentration gemessen, als es im kommunalen Abwasser der Fall ist, ein deutliches Indiz dafür, dass maßgebliche Eintragspfade für Medikamente auch außerhalb von Krankenhäusern liegen.

V. l.: Prof. Jörn Einfeldt (HAW), Dr. Kim Augustin (Hamburg Wasser), UKE-Vorstandsmitglied Joachim Prölß und Leiter der UKE-Krankenhaushygiene Prof. Dr. Johannes K.-M. Knobloch (Foto: Eva Hecht/UKE)

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