Frühwarnsystem für Flüsse: ML sagt Hochwasser voraus
Wissenschaftler*innen des Zukunftslabors Wasser in Niedersachsen entwickeln ein Prognosemodell, das bevorstehende Überflutungen an Flüssen frühzeitig erkennt. Es basiert auf frei verfügbaren Daten und benötigt keine Sensoren zur Messung des Wasserstandes. Zudem kann es in verschiedenen Regionen eingesetzt werden.
Das Besondere an dem entwickelten Prognosemodell ist die Datenbasis: Viele Modelle nutzen Sensordaten aus Messstationen, die direkt am Gewässer Informationen über den Wasserstand erheben. Diese Sensoren sind aber nicht überall vorhanden und zudem anfällig für Störungen, sodass die Datenbasis lückenhaft sein kann. Daher trainierten die Wissenschaftler*innen ein Modell mithilfe radargestützter Niederschlagsdaten des Deutschen Wetterdienstes. Diese Daten werden alle fünf Minuten flächendeckend für Deutschland erhoben, geben Aufschluss über Niederschlagsmengen (Regen, Schnee, Hagel) und sind frei verfügbar. Zudem nutzten die Wissenschaftler*innen Bilddaten zum Wasserstand des Flusses, die zwei lokale Wasserwirtschaftsämter bereitstellten: die Harzwasserwerke GmbH und der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz.
Langfristig planen die Wissenschaftler*innen, das Modell auch für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Aktuell sind die Prognosedaten sehr komplex und es ist Fachwissen erforderlich, um sie zu verstehen. Perspektivisch soll das Modell etwa in Gemeinden und Städten als Informationsbasis für das regionale Katastrophenmanagement dienen.
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