Forschungsprojekte zur Langzeitüberwachung von Moorböden für den Klimaschutz gestartet
Ein deutschlandweites Monitoring des Thünen-Instituts für Agrarklimaschutz soll jetzt die Daten für die einheitliche Beschreibung und Bewertung der Klimawirksamkeit von Moorböden im Offenland erheben. Parallel prüft das Thünen-Institut für Waldökosysteme die Machbarkeit eines bundesweiten Monitorings für Moorböden in Waldgebieten. Untersucht werden in beiden Projekten sowohl der Status quo einer auf Entwässerung basierenden land- und forstwirtschaftlichen Nutzung als auch Maßnahmen zur Minderung von Treibhausgas-Emissionen. Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) fördert die Vorhaben im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ab Juni 2025.
Das Vorhaben zum Offenland baut auf dem bis Mai 2025 laufenden, vom BMEL geförderten Projekt „MoMoK“ auf, in dessen Rahmen bereits rund 120 langfristige Monitoringstandorte in Moorgebieten etabliert wurden. In „MoMoKII“ optimieren die Forschenden die Arbeitsabläufe der Datenerhebung auf den bestehenden Standorten und erweitern das Monitoringnetz um neue Messpunkte. Ein Schwerpunkt der Untersuchungen liegt auf der systematischen Erfassung der Wasserstände, da diese einen entscheidenden Einfluss auf die Torfmineralisierung und damit auf die Kohlenstoffdynamik haben.
Neben Wasserständen erhebt das Projektteam grundlegende Informationen zur langfristigen Bewertung der Klimawirksamkeit, zum Beispiel über Geländehöhenänderungen oder die Ermittlung des Vorrats an organischem Kohlenstoff im Torfkörper. Übergeordnetes Ziel ist es, für ein deutschlandweit konsistente und repräsentative Abschätzungen der CO2-Emissionen aus Moorböden die notwendigen Daten bereitzustellen, die nicht zuletzt auch in die nationale Emissionsberichterstattung einfließen werden.
Mit dem Projekt „Machbarkeitsstudie für zukünftiges Moormonitoring im Wald“ (Mach-MoWa) entwickelt das Thünen-Institut für Waldökosysteme ab Juni 2025 ein bundesweites Monitoring für Moorböden in Waldgebieten. Dafür werden bereits bestehende und neue Messstandorte analysiert, um Veränderungen im Kohlenstoffspeicher und im Wasserhaushalt zu dokumentieren. Mithilfe der erhobenen Daten präzisieren die Forschenden Emissionsfaktoren. Die Ergebnisse fließen in ein standardisiertes, angepasstes Monitoringhandbuch ein und sollen Politik sowie Waldbesitzende bei Klimaschutzmaßnahmen unterstützen.
MoMoKII:
https://moor.fnr.de/index.php?id=18725&fkz=2224MT019X
Mach-MoWa:
https://moor.fnr.de/index.php?id=18725&fkz=2224MT020X

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