Europas erster geostationärer Sounder-Satellit: Unwetter präziser und früher vorhersagen
Am 1. Juli 2025 ist der neue Satellit MTG-S1 (Meteosat Third Generation – Sounder 1) vom Kennedy Space Center (Florida, USA) gestartet. Er ist der erste europäische geostationäre Satellit mit einem Infrarot-Sounder-Instrument (IRS). Zudem befindet sich auf MTG-S1 das Copernicus Sentinel-4 UV-Visible-Near-Infrared (UVN) Spektrometer für die europaweite stündliche Erfassung der Luftverschmutzung. Die Deutsche Raumfahrtagentur im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist in Kooperation mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) für die fachliche Unterstützung bei der Durchführung des MTG-Programms verantwortlich. Das Bundesministerium für Verkehr finanziert den deutschen Beitrag des Programms.
MTG-S1 ist der zweite Satellit, der im Rahmen des MTG-Programms gestartet wurde. Der erste Satellit, Meteosat Third Generation Imager-1 (MTG-I1), wurde 2022 gestartet. Mit dem Übergang in den Routinebetrieb 2024 wurde der Satellit in Meteosat-12 umbenannt und liefert seitdem Beobachtungsdaten mit doppelt so hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung sowie einer hundertfach höheren Datenrate im Vergleich zu den Meteosat-Vorgängerversionen. Die MTG-Baureihe wurde im Auftrag der Europäischen Organisation zur Nutzung meteorologischer Satelliten EUMETSAT von der Europäischen Weltraumorganisation ESA entwickelt und soll die Kontinuität der 1977 mit METEOSAT-1 begonnenen Wetterbeobachtung aus dem Weltraum sicherstellen. Sie besteht aus insgesamt sechs Satelliten, die in Serie gestartet werden, um über die nächsten 25 Jahre routinemäßig Wetterdaten zu generieren. Es gibt zwei Satellitentypen: vier Satelliten mit abbildenden Instrumenten, den sogenannten Imagern (MTG-I1-4), und zwei Satelliten mit spektral hochauflösenden Instrumenten, den sogenannte Soundern (MTG-S1-2). Aufbauend auf dem jahrzehntelangen Erbe der Meteosat-Satelliten der ersten und zweiten Generation wird die dritte Generation von Meteosat (MTG) die Sturmvorhersage revolutionieren, die Wettervorhersage verbessern, die Klimaaufzeichnungen erweitern und eine breite Palette wichtiger Beobachtungen liefern.
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