Die Stadtentwässerungsbetriebe Köln haben am 29. Januar 2024 gemeinsam mit weiteren Beteiligten den symbolischen ersten Spatenstich für den Neubau des Rheindükers gesetzt. Das rechtsrheinische Großklärwerk Köln-Stammheim reinigt über 80 Prozent der häuslichen und gewerblichen Abwässer Kölns. Doch die Abwasserrohre, die die beiden Rheinseiten verbinden – der Rheindüker – sind in die Jahre gekommen. Gebaut 1928, werden sie den Anforderungen einer wachsenden Millionenstadt nicht mehr gerecht und müssen erneuert werden. Der neue Düker kann zukünftig 6000 Liter Abwasser pro Sekunde transportieren – eineinhalb Mal so viel wie bisher. Außerdem verfügt er über eine hydraulische Steuerung. Damit können die Abflussmengen zukünftig an die Kapazitäten des Großklärwerks Stammheim angepasst werden, was eine effizientere und ressourcenschonendere Abwasserreinigung ermöglicht. Während der alte Düker derzeit nur mit Tauchern auf Schäden in den Rohren untersucht wird, können die Stadtentwässerungsbetriebe den neuen Düker mit Kameras und Begehungen inspizieren.
Wurde der alte Rheindüker vor 95 Jahren noch oberirdisch gebaut und dann auf den Grund des Rheins abgesenkt, erfolgt nun ein Tunnelbau im Rohrvortrieb unter dem Rhein. Der Startschacht für den Neubau liegt in Köln-Stammheim in der Nähe des Großklärwerks. Dort setzen die Stadtentwässerungsbetriebe Köln einen Bohrkopf mit einem Außendurchmesser von vier Metern in die Erde. Von Stammheim aus bohrt sich die Maschine 15 bis 25 Meter unter die Rheinsohle bis zum Zielschacht in Köln-Niehl (linksrheinisch). Die Dükerrohre werden hinter der Vortriebsmaschine stückweise eingeschoben. Insgesamt werden zwei Rohrstränge mit einem Abstand von fünf Metern hintereinander hergestellt.
Der Zielschacht befindet sich in Köln-Niehl am bestehenden Dükeroberhaupt. Hier laufen bereits heute alle linksrheinischen Abwasserrohre zusammen. Von diesem zentralen Sammelpunkt aus laufen dann zukünftig die Abwässer im neuen Rheindüker unter dem Rhein nach Stammheim.
Die Herstellung der Baugruben und der Rohrvortrieb enden voraussichtlich im Herbst 2026. Bis 2028 soll der neue Düker fertiggestellt sein.
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