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Duschwasser zum Gießen grüner Stadtoasen senkt Hitzegefahr

Ein Forschungsteam, koordiniert von der Bauhaus-Universität Weimar, hat mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) eine innovative Nutzung von Regen- und Grauwasser entwickelt. Das Ergebnis: Aufbereitetes Grauwasser aus Waschbecken, Duschen, Badewannen und Küchen leistet einen erheblichen Beitrag zur nachhaltigen Bewässerung von Grün- und Freiflächen im urbanen Wohnumfeld. Eine infrastrukturelle Anpassung sowie intelligente Speicher- und Regelungskonzepte machen die Ressourcen effizient und bedarfsgerecht verfügbar und tragen so dazu bei, die Hitzegefahr in Städten zu senken.

Ein Projektkonsortium mit Fachkenntnissen aus Wohnungs- und Gartenbau, Wasserwirtschaft, Bewässerungstechnik sowie künstlicher Intelligenz (KI) und Gesundheit hat im Zuge des Projekts ein Wassermanagement entwickelt, das dezentrale, anpassungsfähige und KI-gestützte Systeme integriert. Projektleiter Prof. Dr.-Ing. Silvio Beier: „Die Steuerzentrale ermöglicht eine bedarfsgerechte Bewässerung: Sie misst kontinuierlich die Bodenfeuchte und steuert die Wasserzufuhr präzise nach Bedarf.“ Dadurch erfolge eine schnellere Reaktion auf Veränderungen in der Umwelt und den Grünanlagen – dezentral direkt vor Ort. Digitalisierung sei entscheidend für die effiziente Wassernutzung. Beier: „Künstliche neuronale Netze helfen bei Datenanalyse und zur Fehlererkennung, -isolierung und -behebung von Defekten mittels Sensoren.“

Laut Beier erfolgt eine physikalische, chemische und mikrobiologische Analyse der Grauwasserqualität. Zudem werden das gereinigte Grauwasser aus Haushalten sowie das Regenwasser von Dachflächen in einem Zwischenspeicher gebündelt. Als Untersuchungsgebiet diente das Modellquartier „Bergmannsgrün“ der Firma Vivawest Wohen in Dortmund-Huckarde, das im Kontext der Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2027 entsteht.

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