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Bau einer Prozesswasserbehandlungsanlage auf dem Gruppenklärwerk Bergheim-Kenten

Der Erftverband (Nordrhein-Westfalen) modernisiert das Gruppenklärwerk in Bergheim-Kenten. In der Anlage wird eine zweistufige Prozesswasserbehandlungsanlage errichtet, die eine Deammonifikation im Nebenstrom ermöglicht. Am 25. August fand auf der Kläranlage der offizielle Spatenstich für die Bauarbeiten statt.

Das Rheinische Revier, traditionell als Zentrum der Braunkohlenindustrie in Deutschland bekannt, steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Mit dem Wegfall der Sümpfungswassereinleitungen aus den Tagebauen steigen die Abwasserkonzentrationen in Flüssen und Bächen, was neue Lösungen für die Abwasserbehandlung und Gewässerrenaturierung erforderlich macht. Das künftig im Nebenstrom behandelte Abwasser entsteht in der Kläranlage bei der Entwässerung von Klärschlamm entsteht. Die Teilstrombehandlung des Prozesswassers entlastet die biologische Hauptstufe der Kläranlage und verbessert deren Effizienz und Reinigungsleistung. Mit dem gereinigten Wasser fließen zukünftig weniger Nährstoffe in die Erft als bisher, sodass sich so auch das ökologische Gleichgewicht des Flusses verbessern kann. Im Rahmen der Umsetzung werden für die Deammonifikation zwei neue Bio-Reaktoren als Rundbehälter mit je ca. 650 m³ Volumen sowie ein neues Maschinenhaus zur Aufnahme von Maschinen und Schaltanlagen errichtet. Das Projekt soll bis Ende 2026 abgeschlossen sein. Die Bauleistungen haben ein Investitionsvolumen von 2,6 Millionen Euro.

Die Maßnahme in Bergheim ist eines von bisher vier Projekten beim Erftverband im Rahmen des Förderprojekts „Blaue Infrastruktur Rheinisches Revier“ (BIRR). Insgesamt investiert der Erftverband rund 25,4 Millionen Euro in diese Projekte, die durch den Just Transition Fund (JTF) der Europäischen Union und des Landes Nordrhein-Westfalen mit 80 Prozent gefördert werden.

Zeitgleich wird auf dem Gruppenklärwerk Kenten das Zulaufpumpwerk erneuert. Ausgelegt ist das neue Zulaufpumpwerk auf eine Förderleistung von 1100 l/s. Die Maßnahme wird voraussichtlich im Spätsommer 2026 abgeschlossen sein und hat ein Investitionsvolumen von etwa 4,3 Millionen Euro.

Spatenstich für die Prozesswasserbehandlungsanlage auf dem Gruppenklärwerk Bergheim-Kenten. Von links nach rechts: René Düppen (Bereichsleiter Abwassertechnik), Svetlana Lakicevic (Planungsingenieurin Abwassertechnik), Klaus-Jochen Buir (Betriebsingenieur), Volker Mießeler (Bürgermeister der Kreisstadt Bergheim), Anne Kreder (Bauleitung), Heinrich Schäfer (Erftverbandsvorstand) (Foto: Erftverband)

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