Das neue Graduiertenkolleg WERA (Wertstoff Abwasser) der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) will die verfahrenstechnischen Grundlagen schaffen, um Phosphor und weitere Rohstoffe aus Abwasserströmen und Klärschlamm zu erschließen und für industrielle Prozesse nutzbar zu machen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Vorhaben die nächsten fünf Jahre mit über acht Millionen Euro. Sprecher des Graduiertenkollegs ist Prof. Dr.-Ing. Sergiy Antonyuk, Leiter des Lehrstuhls für Mechanische Verfahrenstechnik, stellvertretende Sprecherin Prof. Dr.-Ing. Heidrun Steinmetz, Leiterin des Fachgebiets Ressourceneffiziente Abwasserbehandlung.
Das neue Graduiertenkolleg will mit seiner Forschungsarbeit grundlegende Lösungsansätze schaffen, um die Phosphorkonzentration in kommunalen Abwässern vom Zulauf bis zum Ablauf zu senken. Ziel ist eine Reduktion um circa den Faktor 100, sprich von aktuell um die 6–10 mg/L auf Werte unter 0,1 mg/L. Gleichzeitig will WERA den entfernten Phosphor als Wertstoff rückgewinnen.
Die Doktorandinnen und Doktoranden werden im Rahmen des Forschungsprogramms eine kombinierte Phosphorelimination und Phosphorrückgewinnung aus dem Abwasserstrom erarbeiten. Zum Einsatz sollen maßgeschneiderte Adsorbermaterialien kommen, an denen sich Phosphorverbindungen anreichern. Eine weitere Forschungsaufgabe dreht sich darum, die Grundlagen der Kristallisation bzw. Fällung zu untersuchen – Trennverfahren, mit denen die Rückgewinnung aus Klärschlamm erfolgen kann.
WERA verbindet die Forschungsexpertise von elf natur- und ingenieurwissenschaftlichen Arbeitsgruppen aus den Fachbereichen Bauingenieurwesen, Chemie, Physik sowie Maschinenbau und Verfahrenstechnik an der RPTU.
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