Bundesweit besteht an vielen Gewässern, insbesondere in Häfen sowie an wasserwirtschaftlichen Anlagen, ein hoher und weiter zunehmender Unterhaltungs- und Ausbaubedarf in Form eines Sediment- und Baggergutmanagements. Aus unterschiedlichen Gründen bleiben den Verantwortlichen häufig nur die Entnahme aus dem Gewässer und die Entsorgung des Baggerguts an Land. Sie werden zu „Baggerguterzeugern”. Verwendungs-bzw. Verwertungswege werden derzeitig aus unterschiedlichen Gründen viel zu selten genutzt, deshalb wird ein erheblicher Anteil der Baggergutmengen auf Deponien beseitigt, der auch alternativ verwendet oder verwertet werden könnte. Das HTG-FachForum „Baggergut an Land” ist als nationales Fach- und Expertengremium davon überzeugt, dass Baggergut in zahlreichen Anwendungsfällen als Alternative zu den klassischen mineralischen Rohstoffen einsetzbar ist und dadurch einen entscheidenden Beitrag zu einer ressourceneffizienteren Kreislaufwirtschaft leisten kann. Um den Umgang mit Baggergut in das Bewusstsein aller Akteure insbesondere auf der Ebene der Gesetzgebung zu rufen, ist es zwingend erforderlich, die Menge und die Beschaffenheit des jährlich in Deutschland anfallenden Baggergutes und den Umgang damit zu erfassen. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die Bedeutung des Themas Baggergut auf Grund mangelnder Daten nur am Rande wahrgenommen wird. Erst wenn die Dimension dieser Problematik erkannt ist, wird es die notwendige Unterstützung dafür geben, wirtschaftlich machbare und nachhaltige Einsatzmöglichkeiten von Baggergut als Alternative zur gängigen Praxis der Deponierung umzusetzen. Für die systematische Erhebung und Analyse genauerer Daten benötigt das Fachforum die Unterstützung aller Baggerguterzeuger der Bundesrepublik Deutschland und bittet um die Teilnahme an der aktuellen Bestandsaufnahme.
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