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TU Freiberg untersucht Sickerwässer aus ehemaligen Bergbaulandschaften

Ein neues Forschungsprojekt der TU Bergakademie Freiberg untersucht Sickerwässer in der Montanregion Erzgebirge - Krušnohoøi, um mit einem innovativen Wasserbehandlungsverfahren geringe Schadstofflasten aus dem Wasser zu entfernen. Direkt am Abfluss des Haldensickerwassers der Spülhalde Hammerberg, dem Hauptabsetzbecken des Freiberger Bergbaus, wird in den kommenden Monaten eine innovative Pilotanalage zur effizienten und kostengünstigen Wasseraufbereitung errichtet. Mit dem neuen Verfahren, das in der Pilotanlage entwickelt und getestet wird, wird die Verschleppung toxischer Schwermetalle wie zum Beispiel Cadmium, Nickel und Zink in das Flusssystem der Freiberger Mulde verhindert. Die Wasserbehandlungsanlage besteht aus mehreren chemischen und biologischen Stufen und erlaubt damit eine selektive Abtrennung verschiedener gelöster Stoffe durch Fällung und Akkumulation. Bereits seit den 1990er-Jahren gibt es in den USA und in Kanada derartige passive Behandlungssysteme, die sich vor allem auf die Neutralisierung von saurem Grubenwasser und Rückhaltung verschiedener Metalle und anderer Elemente konzentrieren. Großbritannien hat europaweit die größten Fortschritte bei der Nutzung dieser innovativen, technologischen Ansätze gemacht. Mit dem Projekt der Freiberger Forschenden sollen die wissenschaftlichen und planerischen Voraussetzungen geschaffen werden, um zu einer breiteren Anwendung dieser weitgehend auf natürlichen Reinigungsmechanismen beruhenden Verfahren zu gelangen und damit auch die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Region Mittelsachsen zu stärken. Die Anlage wird für einen modularen Aufbau geplant, das heißt sie könnte nach der erfolgreichen Pilotphase bei Freiberg auch in anderen ehemaligen Bergbauregionen zum Einsatz kommen. Die Wasseraufbereitungsanlage wird ohne Fremdenergie betrieben, sondern nutzt das natürliche Gefälle des Geländes, um einen Durchfluss des Wassers zu erreichen. Photovoltaikmodule stellen Energie für technologisch notwendige Prozessschritte bereit. Das Projekt MindMontan läuft von Mai 2023 bis Dezember 2025. Es wird im Programm WIR! (Wandel durch Innovation in der Region) vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit rund 370 000 Euro gefördert.

Webcode

20231016_004

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