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Deutscher Umweltpreis für Klimaforscherin

Prof. Dr. Friederike Otto (41) wird in diesem Jahr mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet. Das gab die Deutsche Bundesstiftung Umwelt im September bekannt. Hitzerekorde und Dürren, Starkregen und Hochwasser - welche Rolle der Klimawandel beim Wetter spielt, konnte in den vergangenen Jahren immer besser zugeordnet werden. Die Klimaforscherin Friederike Otto vom Imperial College London (Großbritannien), eine gebürtige Kielerin, hat sich in dieser wissenschaftlichen Disziplin besonders verdient gemacht. Sie teilt sich die mit insgesamt 500 000 Euro dotierte Auszeichnung mit der Holzbaupionierin Dagmar Fritz-Kramer. Beiden wird die Ehrung am 29. Oktober 2023 in Lübeck von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreicht. Die Klimawissenschaftlerin, von der Ausbildung Physikerin und promovierte Philosophin, untersucht die Ursachen weltweit stattfindender Extremwetter wie die diesjährigen Hitzewellen in Nordamerika, Europa und China. „Durch ihre zeitnahe und öffentlichkeitswirksame Präsentation der Ergebnisse wird deutlich, was die Klimakrise die Gesellschaft kostet und welche Maßnahmen die betroffenen Regionen widerstandsfähiger machen”, sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. Die Wissenschaftlerin gründete 2015 gemeinsam mit dem mittlerweile verstorbenen Niederländer Prof. Dr. Geert Jan van Oldenborgh die World Weather Attribution (WWA) Initiative. Sie hat das Verfahren zur Attribution von Extremwetterereignissen zum menschengemachten Klimawandel maßgeblich mitentwickelt. Mit ihrer Kommunikation der Studien direkt zum Zeitpunkt eines Extremwetters wie den diesjährigen Hitzewellen liegen wissenschaftlich fundierte Fakten vor „noch während die Auswirkungen des Geschehens in Medien, Politik und Gesellschaft diskutiert werden”, so der DBU-Generalsekretär. „Das schnelle Veröffentlichen der Studienergebnisse hat einen bahnbrechenden Einfluss auf den Diskurs über Folgen und Maßnahmen wegen des Klimawandels.” Zum einen bietet es nach seinen Worten denen Paroli, die in der Bevölkerung Zweifel säen und Falschnachrichten verbreiten. Zum anderen wird dadurch Bewusstsein geschaffen, den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase zu senken und lokal-regionale Klimaanpassung zu forcieren. Ohne den menschengemachten Klimawandel wären die diesjährigen Hitzewellen so nicht möglich gewesen, zeigte etwa eine WWA-Studie im Juli. Die Studien seien zudem deshalb wegweisend, da das Team um Otto stets auch Ursachen analysiert und Lösungen empfiehlt. Friederike Otto ist eine Leitautorin des sechsten Sachstandsberichts des Weltklimarats (IPCC) und gehört zum zentralen Autorenteam des im März erschienenen IPCC-Syntheseberichts. Seit 2021 hat sie eine Professur am Grantham Institute - Climate Change and the Environment des Imperial College. Im November 2022 erhielt Friederike Otto eine Exzellenzprofessur der Petersen-Stiftung. Im Jahr 2021 wurde sie für die Mitbegründung von World Weather Attribution auf der TIME100-Liste als eine der einflussreichsten Menschen der Welt anerkannt. Außerdem kürte das Magazin Nature sie 2021 zu einer der Top Ten der weltweit wichtigsten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

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20230926_002

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