Best Practice: Tropfkörper auf der Zentralkläranlage Penig
Bei der Zentralkläranlage Penig handelt es sich um ein Projekt mit anspruchsvollen Abwasserzulaufbedingungen, da neben dem kommunalen Abwasser zwei industrielle Einleiter mit hohen Mengen und Frachten ihre Abwässer zu dieser Kläranlage leiten. Die Firma Brentwood Europe (ehemals ENEXIO Water Technologies) hat gemeinsam mit der wks Technik GmbH und der Firma Hüttner die Anlage im laufenden Betrieb saniert bzw. den Industrieteil komplett neu geschaffen.
Zum einen fließt das Abwasser einer Papierfabrik in die Kläranlage. Dieses zeichnet sich durch einen hohen chemischen Sauerstoffbedarf (CSB) und einen hohen biochemischen Sauerstoffbedarf (BSB5) mit einer geringen biologischen Abbaubarkeit aufgrund adsorbierbarer organischer Halogene, Farbstoffe und phenolischer Verbindungen aus. Weiterhin produziert diese Papierfabrik zwei Papiersorten mit unterschiedlichen Frachten, wobei der Umstellungsprozess (Reinigungszyklus) von extremen Frachtstößen gekennzeichnet ist.
Dazu kommt das Industrieabwasser aus einer Molkerei, das jeweils einen hohen BSB5 und CSB-Wert aufweist und auch verbunden mit Krankheitserregern und Geruchskomponenten ist. Dieses Abwasser ist sauerstoffarm, was die Vermehrung von anaeroben Bakterien begünstigt und Geruchsprobleme bei nicht ordnungsgemäßer Behandlung verursachen kann. Der ZWA hat daher im Gewerbegebiet eine Flotationsanlage für mehrere Industrieeinleiter einschl. der Molkerei errichtet, um in der Vorreinigungsstufe erste Frachtreduzierungen zu erreichen und vor allem lipophile Stoffe zu reduzieren.
Im Jahr 2020 wurde damit begonnen die bereits bestehende konventionelle Anlage in Penig umzubauen und zu erweitern, wodurch eine getrennte Behandlung von kommunalen und industriellen Abwasserströmen nunmehr möglich wurde. Die Technologie sichert aber auch verschiedene Fahrweisen, wodurch die frühere einstraßige Anlage nunmehr auch zweistraßig gefahren werden kann.
Die kommunalen Zuflüsse werden nun über das zentrale Regenüberlaufbecken und das industrielle Abwasser über separate Druckleitungen in Richtung Kläranlage gefördert. Das industrielle Abwasser wird so vom kommunalen Abwasser getrennt behandelt und durchläuft eine separate Reinigungsstufe in Form eines Tropfkörpers (TK). Diese Technologie hat sich auch auf einer anderen großen Kläranlage des Verbandes bewährt.
Dieser neu errichteter TK reinigt das Industrieabwasser energie- und kosteneffizient vor, bevor es danach mit dem kommunalen Abwasser in einer konventionellen Belebungsanlage weiterbehandelt wird.
Der TK ist als Zwillingssystem konzipiert. Das Industrieabwasser wird über zwei Drehsprenger abgegeben und gleichmäßig auf die zwei Tropfkörpersysteme verteilt. Zur Kontrolle des Aufwuchsschlammes auf den TK wurde auch eine TK-Waage installiert, um ein Optimum an Spülzyklen zu erreichen.
Bei stark verunreinigtem Industrieabwasser ist der Einsatz eines TK optimal, um eine hohe Abbauleistung bei sehr geringem Energieeinsatz zu erreichen. Dadurch wird ein kostengünstiger Betrieb gesichert. Der Strombedarf hat sich mit Inbetriebnahme der Industriereinigungsschiene um fast 50 Prozent reduziert. Im Branchenvergleich liegt dann diese Anlage bei ca. 20 kWh/Einwohnerwert*a.
Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne:
Telefon: +49 2233 398280
E-Mail: sales.de@brentwoodindustries.com
Unsere Webseite nutzt ausschließlich Cookies, die zum Betrieb der Webseite notwendig sind. Weitere Informationen zu Cookies finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Erzeugt statistische Daten darüber, wie der Besucher die Website nutzt.
Anbieter: Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA)