Anzeige

UBA-Studie: Wo gespritzt wird, nehmen Bäche Schaden

Wo viele Pestizide auf den umliegenden Äckern eingesetzt werden, ist die Pestizidbelastung von Kleingewässern besonders hoch. Das zeigt eine neue Studie, die im Auftrag des Umweltbundesamts erstellt wurde. In 80 Prozent der untersuchten Bäche in der Agrarlandschaft Deutschlands überschritten die gemessenen Pestizide die für Tiere und Pflanzen festgelegten Grenzwerte. Benötigt werden zukünftig ein regelmäßiges Monitoring kleiner Gewässer und systematisch erhobene Pflanzenschutzmittel-Anwendungsdaten, um die Umweltauswirkungen landwirtschaftlich genutzter Pestizide und die Wirksamkeit von Schutzmaßnahmen messen und verbessern zu können. Schon jetzt zeigen die Ergebnisse, dass bewachsene Gewässerrandstreifen zum Schutz der Gewässer überall eingerichtet werden sollten, so das Umweltbundesamt. Im Kleingewässermonitoring wurden 2018/2019 über 100 Gewässerabschnitte in unmittelbarer Nähe zu landwirtschaftlichen Flächen untersucht. Erstmalig wurden jetzt auch die Anwendungsdaten der landwirtschaftlichen Betriebe an zehn Messstellen mit ausgewertet. Je mehr Pestizide auf den umgebenden Äckern eingesetzt wurden, desto stärker waren die Gewässer mit Pestizidrückständen belastet. Vor dem Kleingewässermonitoring existierten keine bundesweit repräsentativen Daten zu Pestizidrückständen in Gewässern. Gleiches galt für den ökologischen Zustand kleiner Gewässer in unmittelbarer Nachbarschaft von Feldern, auf denen Pestizide angewendet werden. Die Studie wurde unter Leitung von Prof. Dr. Matthias Liess von Forscher*innen des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig erarbeitet und als Band 63/2023 der Reihe Texte des UBA veröffentlicht.

Webcode

20230814_002

Zurück