Anzeige

TH Köln entwickelt Prototyp zur Methangasernte aus Stauseen weiter

In Stauseen entstehen zum Teil erhebliche Mengen des Treibhausgases Methan. Damit dieses nicht in die Atmosphäre entweicht und der Umwelt schadet, hat die TH Köln im Projekt „MELINU” einen in mehreren Vorgängerprojekten entwickelten Prototyp zur Methangasernte optimiert. Dieser erlaubt nun die Speicherung und energetische Nutzung des aus dem Sediment entnommenen Methans, wie mehrere Versuche an der Wupper-Vorsperre nördlich von Hückeswagen (Nordrhein-Westfalen) gezeigt haben. In einem ersten Schritt wurde die bisherige Aufnahmeeinheit des Prototyps verbessert. „Wir haben die Einheit unter anderem dichter gemacht und mit einer leistungsstärkeren Pumpe versehen. So konnte eine höhere Sedimentverlagerung und Methangasernte erzielt werden. Zudem haben wir einen seitlichen Zugang für Wartungs- und Reparaturarbeiten hinzugefügt”, erklärt Corina Lied, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Labor für Wasser und Umwelt der TH Köln. Um das aufgefangene und als hochwertig klassifizierte Gas zu speichern, hat das Projektteam vier Gasbags aus flexibler Kunststofffolie mit jeweils 250 Litern Fassungsvermögen an der Plattform installiert. Im Vergleich zu anderen Speichervarianten wie Gasflaschen muss das Gas in diesen Behältnissen nicht komprimiert werden, was den Energieaufwand reduziert. Zur Umwandlung des Gases in elektrische Energie wurde ein Benzingenerator auf Gasbetrieb umgebaut und in das System integriert. Während der Feldversuche auf der Wupper-Vorsperre wurden die einzelnen Komponenten sowie das Gesamtsystem in insgesamt 36 Fahrten ausgiebig getestet. „Dabei haben wir im Mittel 120 Liter Gas mit einem durchschnittlichen Methangehalt von 50 Prozent entnommen. Aus diesen insgesamt 4322 Litern Gas konnten 3047 Kilojoule Energie generiert werden”, sagt Julia Außem vom Projektpartner, der SedimentWorks GmbH.

Webcode

20230726_004

Zurück