Belastung der Gewässer durch Verbau und Schadstoffe
Bei mehr als 80 Prozent der Oberflächengewässer in Deutschland besteht laut einer Antwort der Bundesregierung (Bundestags-Drucksache 20/7211) auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion Bedarf zur Renaturierung. Kommunale Fließgewässer wie Flüsse und Bäche seien vielfältig belastet, vor allem durch Schadstoffeinträge und durch Verbau, Sicherung der Ufer oder technische Hochwasserschutzmaßnahmen, schreibt die Bundesregierung.
In mehr als 80 Prozent der Oberflächengewässer, zu denen auch Seen oder Küstengewässer gezählt werden, träten „zwei bis sechs unterschiedliche Belastungen gleichzeitig auf”. 86 Prozent der Gewässer in Deutschland zeigten derzeit „hydromorphologische Defizite”, heißt es in der Antwort. Zu solchen Defiziten gehören etwa einförmige Wasserläufe durch Begradigung, unterbrochene Durchgängigkeit aufgrund von Querbauwerken wie Staustufen oder Talsperren, sowie fehlende Vielfalt der Lebensräume für Tiere und Pflanzen und Verbau des Ufers. „Schritt für Schritt” sollten für alle Oberflächengewässer Maßnahmen zur Wiederherstellung und Renaturierung umgesetzt werden, kündigt die Bundesregierung in ihrer Antwort an.
Die Kosten aller bis 2027 im Zuge der europäischen Wasserrahmenrichtlinie bereits umgesetzten und künftig geplanten Maßnahmen belaufen sich ihr zufolge geschätzt auf 61,5 Milliarden Euro. Nahezu die Hälfte der Investitionen werde für Maßnahmen der Abwasserentsorgung getätigt, 38 Prozent für Maßnahmen zur Herstellung der Durchgängigkeit, zur Verbesserung des Wasserhaushalts und der Gewässerstruktur, heißt es in der Antwort weiter. Mit 13 Prozent der Mittel sollen zudem Stoffeinträge „aus diffusen Quellen” reduziert werden.
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