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Fernwärme in Hannover: Klärschlammverwertungsanlage in Betrieb genommen

Der Energiedienstleister enercity hat Anfang Juli 2023 in Hannover eine Klärschlammverwertungsanlage in Betrieb genommen. Sie ist die erste neu errichtete Ersatzanlage für den ersten Block des Kohlekraftwerks im Stadtteil Stöcken, der Ende 2024 vom Netz gehen wird. Mit der vor drei Jahren realisierten Fernwärmeauskopplung aus der Müllverwertungsanlage im Stadtteil Lahe können nun bis zu 30 Prozent des Fernwärmebedarfs Hannovers ohne Einsatz konventioneller fossiler Brennstoffe gedeckt werden. Die neue Anlage kann rund 130 000 Tonnen entwässerten Klärschlamm pro Jahr thermisch verwerten. Dadurch werden bis zu 56 Millionen Kilowattstunden Fernwärme erzeugt, die den Jahresbedarf an Wärme von bis zu 15 000 Kundinnen und Kunden decken. Es handelt sich nach Angaben von enercity um die erste Mono-Verbrennungsanlage, die in ein kommunales Wärmenetz einspeist. Das Investitionsvolumen des Projekts umfasst rund 70 Millionen Euro. Die Anlage wird ausschließlich mit Klärschlamm betrieben. Sie ermöglicht die Rückgewinnung des in der Asche vorhandenen Phosphors. Die Anlage verfügt über eine hocheffiziente Rauchgasreinigung. Durch diese liegen die Emissionswerte wie Staub oder Stickstoffoxide erheblich unter den gesetzlichen Grenzwerten. In der Annahmehalle wird die Anlieferung des Klärschlamms im geschlossenen Raum sichergestellt. Entstehendes Abwasser bzw. kondensierter Wasserdampf, der bei der Trocknung des Klärschlamms anfällt, werden aufwendig gereinigt, sie in das Abwassersystem eingeleitet werden.

Webcode

20230706_004

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