21,9 Prozent mehr: Erneuerung der Schlammbehandlung in Hannover verteuert sich
Die Erneuerung der Schlammbehandlung Herrenhausen der Stadtentwässerung Hannover verteuert sich um 21,9 Prozent. Das teilte die Landeshauptstadt Hannover mit. In der Kläranlage Herrenhausen ging 2021 die zum ersten Bauabschnitt gehörende neue Energiezentrale mit Methangasspeicher, Gasstation und vier Blockheizkraftwerken in Betrieb. Im laufenden zweiten Bauabschnitt entsteht derzeit die neue Schlammbehandlungsanlage mit dem Neubau der Faulbehälter sowie der Errichtung eines Betriebsgebäudes mit zugehöriger optimierter Prozessleit- und Automatisierungstechnik. Das ursprünglich für das Projekt veranschlagte Budget von 187 Millionen Euro erhöht sich nun voraussichtlich auf insgesamt 228,7 Millionen Euro brutto.
„Verantwortlich dafür sind in erster Linie noch Folgewirkungen aus der Corona-Pandemie und des Krieges in der Ukraine und damit einhergehende Auswirkungen wie Material- und Lieferengpässe, Insolvenzen und große Baupreissteigerungen. Dies wird umso deutlicher, wenn man sich vor Augen führt, dass der erste Bauabschnitt wie geplant mit 44 Millionen Euro in 2020 abgeschlossen werden konnte” erläuterte die Betriebsleiterin der Stadtentwässerung, Stephanie Gudat.
Neben der auf das Gesamtbudget bezogenen prognostizierten Kostenerhöhung um 21,9 Prozent führen die oben genannten Faktoren auch zu Verzögerungen im Bauablauf, wodurch sich die Fertigstellung einschließlich des Rückbaus der alten Faulanlage auf 2031 statt wie geplant 2027 verschieben dürfte. Die neue Faulbehandlungsanlage soll im Sommer 2028 in Betrieb gehen.
Das Gesamtprojekt ist Bestandteil der langfristigen Ausrichtung der Stadtentwässerung Hannover. Bis 2035 sollen rund zwei Milliarden Euro in den Ausbau und die Modernisierung des Kanalnetzes, Erneuerungen der Pumpwerke sowie umfassende Baumaßnahmen an den Klärwerksstandorten Herrenhausen und Gümmerwald umgesetzt werden.
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