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Befischung nach der Oder-Katastrophe zeigt: von Erholung keine Spur

In der Oder gibt es weiterhin kaum Fische und nach wie vor zu hohe Salzgehalte. Das zeigen eine Befischung und Messungen der elektrischen Leitfähigkeit der Oder durch das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB). Seit 23 Jahren und mindestens dreimal im Jahr führt das IGB eine wissenschaftliche Befischung auf der Oder durch. Ziel ist es, den aktuellen Zustand der Fischbestände sowie kurz- und langfristige Veränderungen zu erfassen. Die Routinebefischung am 29. November 2022 war die erste große Bestandsaufnahme in der Strommitte der Oder nach der menschengemachten Umweltkatastrophe im Sommer. Die Katastrophe könnte sich demnach bei steigenden Temperaturen wiederholen und die Restbestände gefährden. Messungen der elektrischen Leitfähigkeit während der Befischung haben gezeigt, dass die Salzgehalte immer noch deutlich zu hoch sind. Am Pegel Frankfurt Oder liegt die Leitfähigkeit seit Mitte November bei über 1900 µS/cm, zum Zeitpunkt der Beprobung am 30. November 2022 lag der Wert bei über 2000 µS/cm und damit über der Messbereichsgrenze. Die Katastrophe könne sich prinzipiell in jedem Sommer wiederholen. Im Sediment der Oder sind bereits Dauerstadien der Brackwasseralge Prymnesium parvum nachgewiesen worden. Diese können erwachen, sobald wieder geeignete Lebensbedingungen vorhanden sind. Das Einzige, was aktuell für eine Massenentwicklung noch fehle, seien höhere Temperaturen, so die Wissenschaftler des IGB.

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20221220_004

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