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Bessere Vorhersagen von Starkregen im Mittelmeergebiet

Mit der Frage, wie sich Starkregenereignisse besser vorhersagen lassen, beschäftigen sich Forschende vom Lehrstuhl für Physik und Meteorologie der Universität Hohenheim. Eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Starkregenereignissen spielt die unterste Schicht der Erdatmosphäre, die Troposphäre. Sie enthält fast den gesamten Wasserdampf der Atmosphäre. Hier spielt sich das Wetter mit all seinen Facetten ab. Für eine gute Prognose fehlen den Meteorolog*innen noch Daten aus der untersten Schicht der Troposphäre (untere drei Kilometer). Hier will das Team von Prof. Dr. Volker Wulfmeyer gemeinsam mit Forschenden des Projekts „Water vapour Lidar Network Assimilation” (WaLiNeAs) ansetzen. An WaLiNeAs sind mehrere Forschungsinstitute in ganz Europa beteiligt, die die kurzfristige Vorhersage von Starkregenereignissen verbessern wollen. Sie nutzen dafür ein Netzwerk von Lidar-Systemen, das im Mittelmeerraum installiert wurde. Lidar (Light Detection and Ranging) ist ein Verfahren zur Fernerkundung der Atmosphäre. Dabei werden Laserstrahlen in die Atmosphäre geschickt. Aus dem zurückgestreuten Licht lassen sich sehr genaue Rückschlüsse über die Verteilung des Wasserdampfs und die Temperaturunterschiede in der Atmosphäre ziehen. Beides ist entscheidend, um die Prozesse in der Troposphäre besser verstehen und zu erwartende Niederschlagsmengen möglichst genau vorhersagen zu können. Die Hohenheimer beteiligen sich an WaLiNeAs mit ihren Lidar-System ARTHUS (Atmospheric Raman Temperature and Humidity Sounder). Es gilt weltweit als das beste Fernerkundungssystem, um Wasserdampf und Temperatur in den unteren Atmosphärenschichten zu messen. Das Projekt mit dem Titel „Starkregenereignisse im Mittelmeergebiet: Der Einfluss der Ensemble-basierenden Assimilation von thermodynamischen Profilen auf die Analysen und Vorhersagen des präkonvektiven Zustands, der Auslösung von Konvektion und der probabilistischen, quantitativen Niederschlagsvorhersage” hat am 1. September 2022 begonnen und wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit 382 250 Euro gefördert. Außer der Universität Hohenheim sind beteiligt das Laboratoire atmosphères, milieux, observations spatiales (LATMOS, Frankreich), Centre National de Recherches Météorologiques (CNRM, Frankreich), Météo-France.

Webcode

20221220_002

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