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DWA begrüßt wichtige Rolle des Wassers im Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz

Die DWA begrüßt das von der Bundesregierung geplante Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) ausdrücklich. Der Bedeutung der aquatischen Umwelt für den Klimaschutz und die Klimaanpassung wird durch die hervorgehobene Rolle der Wasserwirtschaft im Aktionsprogramm Rechnung getragen. Besonders die Verknüpfung des Aktionsprogramms mit der Nationalen Wasserstrategie sowie die klaren Positionen zum Schutz und der Wiedervernässung von Mooren und dem naturnahen Wasserhaushalt mit lebendigen Gewässern findet die volle Zustimmung der DWA. „Bei den weiteren Schritten muss jetzt vor allem die Umsetzung und weniger die weitere Forschung im Fokus stehen”, betont DWA-Präsident Uli Paetzel. „Es besteht kein Wissensdefizit, sondern ein Umsetzungsdefizit. Die DWA bietet bei allen wasserrelevanten Maßnahmen ihre volle Unterstützung an.” Das Bundesumweltministerium hat Ende Oktober den Entwurf für das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz vorgelegt, aktuell befindet sich der Entwurf in der Verbändebeteiligung. Mit dem ANK sollen Ökosysteme gestärkt sowie das Klima geschützt und gleichzeitig durch Lebensraumschutz dem Artensterben entgegengewirkt werden. Dafür soll das Aktionsprogramm auch mit anderen Programmen wie dem Sofortprogramm Klimaschutz und der ebenfalls im Entwurfsstadium befindlichen Nationalen Wasserstrategie verknüpft werden. Aus dem neugeschaffenen Klima- und Transformationsfonds stehen dafür bis 2026 vier Milliarden Euro für Investitionen zur Verfügung. Die DWA teilt und unterstützt die Ziele des Aktionsprogramms, stuft das Spektrum der aktuell möglichen Maßnahmen aber als zu eng ein. Diese beschränken sich im Wesentlichen auf die Verbesserung der terrestrischen Situation, auf den Landschaftswasserhaushalt, auf klimabezogene Maßnahmen in der Wasserwirtschaft mit den Schwerpunkten Wasserrückhalt in der Fläche, auf die Versickerung und Grundwasseranreicherung sowie auf den Ankauf von Flächen zur Renaturierung von Gewässern. Der Naturraum Wasser mit seiner Bedeutung für die Umwelt und den Klimaschutz bleibt hingegen außen vor. Die DWA fordert, in den konkreten Maßnahmenkatalog auch das Ökosystem Wasser und seinen Stoffkreisläufen aufzunehmen. Gleiches gilt für die Gewässermorphologie, den Sedimenthaushalt in den Fließgewässern und die Gewässerdurchgängigkeit. Die Verlandung von Talsperren durch den Rückhalt von Sediment stellt aktuell ein großes Problem für die Wasserwirtschaft dar. Der Speicherverlust schränkt die Nutzung von Stauseen erheblich ein. Die World Commission on Dams schätzt, dass bereits 2050 weltweit ein Viertel aller Talsperren nicht mehr nutzbar sein und viele weitere in ihrer Funktion deutlich eingeschränkt werden. Das zurückgehaltene Sediment führt unterhalb der Stauseen zu Erosionsproblemen und Folgeschäden in Gewässern, bis in die Küstenmeere hinein. Für das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz besonders relevant: Der Sedimentrückhalt in Stauseen führt zu erheblichen Treibhausgasemissionen, vor allem durch die anaerobe Bildung von Methan. Aufgrund der hohen Treibhauswirkung von Methan müssen Maßnahmen zum Sedimentmanagement Teil des Aktionsprogramms sein.

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20221110_001

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