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Andreas Schulz gestorben

Am 5. April 2022 verstarb plötzlich und unerwartet im Alter von 66 Jahren Prof. Dr.-Ing. Andreas Schulz, zuletzt Leiter der Abteilung „Beiträge und Mitglieder” bei Emschergenossenschaft/Lippeverband. In der DWA hat Andreas Schulz sich verdient gemacht durch hohes Engagement bei der Arbeit des DWA-Hauptausschusses Wirtschaft und weiteren Fachgremien in diesem Hauptausschuss, etwa als Obmann des Fachausschusses WI-1 „Grundsatzfragen/neue Entwicklungen”. Besonders hat er das Instrument des Benchmarkings für den Abwassersektor mitentwickelt, fortentwickelt und in der Branche bekanntgemacht. Bei der Entwicklung des Branchenbilds der deutschen Wasserwirtschaft hat Andreas Schulz intensiv mitgewirkt und die DWA unter anderem bei der Präsentation des Leistungsstands auf europäischer Ebene vertreten. Darüber hinaus hat er die DWA im Fachausschuss „Wirtschaft” des BDEW über Jahre vertreten und war aktiv auch in anderen Hauptausschüssen der DWA, unter anderem im Bereich Kommunalabwasser wie auch Industrieabwasser. Bei zahlreichen DWA-Veranstaltungen hat Andreas Schulz als Referent mitgewirkt oder sich auch konzeptionell beteiligt. Zusätzlich war er langjährig Mitglied des Beirats des DWA-Landesverbands Nordrhein-Westfalen. Im Herbst 2021, kurz nach seinem Eintritt in den beruflichen Ruhestand, wurde Andreas Schulz für sein herausragendes Engagement von der DWA mit ihrer Ehrennadel ausgezeichnet. In Wattenscheid, heute Bochum, geboren, studierte Andreas Schulz an der TU Berlin Bauingenieurwesen mit Vertiefung im konstruktiven Wasserbau. Die Promotion erfolgte 1986 im Bereich der Gewässerhydraulik. Seit 1987 war er Beschäftigter der Emschergenossenschaft und des Lippeverbands, wo er im Bereich Planung und Bau von Abwasser- und Regenwasserbehandlungsanlagen, später auch von Kanälen und Gewässern, schließlich als Leiter der Abteilung Bautechnik, tätig war. 1997 wurde er mit dem Aufbau eines technischen Controllings im Vorstandsbereich Technik beauftragt. Von Mitte 2001 bis Anfang 2006 leitete er die Abteilung Kundenmanagement und war dann als Abteilungsleiter für Veranlagung und Investitionsrechnung verantwortlich. Am 30. Juni 2006 wurde er von der Universität Duisburg-Essen zum Honorarprofessor ernannt. Als Siedlungswasserwirtschaftler aus der Hydraulik und Modelltechnik kommend hat Andreas Schulz mit sehr großem Engagement die ingenieurtechnischen Herausforderungen mit den kaufmännisch-wirtschaftlichen Anforderungen eines modernen Unternehmens verschnitten. Mit dieser Herangehensweise hat er für Emschergenossenschaft/Lippeverband das Kundenmanagement geprägt und das Veranlagungssystem modernisiert. Sein Erfahrungswissen aus technischer und ökonomischer Sicht hat er bereits zu den Anfängen des Benchmarkings in die Abwasserwirtschaft eingebracht und maßgebliche Impulse zur Standardisierung und Etablierung im Unternehmen gesetzt. Auch bei der IWA hat er das Benchmarking weiterentwickelt, Stichwort hier „Performance Indicator”. Dies alles war aber nur eine Seite von Andreas Schulz: Hinter dem präzise kalkulierenden Ingenieur mit herausragender fachlicher Übersicht erlebte man einen Menschen, der sich in Familie und Kirche intensiv einbrachte. Mit der Trompete beeindruckte Andreas Schulz musikalisch vielseitig und auf hohem Niveau.

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