Wissenschaftler fordern bessere Erforschung der Süßwasser-Biodiversität
95 Wissenschaftler weltweit fordern eine bessere Erforschung und einen besseren Schutz der Süßwasser-Biodiversität. Die 95 Wissenschaftler aus 38 Ländern haben in der Fachzeitschrift Ecology Letters eine Forschungsagenda mit 15 Prioritäten veröffentlicht, mit denen es gelingen soll, die biologische Vielfalt in Seen, Flüssen und Feuchtgebieten besser zu erforschen und zu schützen. „Der Biodiversitätsverlust im Süßwasser ist eine weltweite Krise, die buchstäblich unter der Wasseroberfläche verborgen ist”, stellt die Professorin Sonja Jähnig vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) und der Humboldt-Universität zu Berlin fest. Hintergrund ist unter anderem der jüngste Living Planet Report, dieser dokumentiert für 3741 untersuchte Populationen, die 944 Süßwasserwirbeltierarten repräsentieren, einen durchschnittlichen Rückgang der Bestände um 84 Prozent - innerhalb von 50 Jahren. Dies ist der stärkste Rückgang in den drei großen Bereichen Land, Meere und Süßwasser.
Im Kern sehen die Wissenschaftler drei große Problembereiche: Wissenslücken, Kommunikationsschwierigkeiten und mangelhafte politische Umsetzung. Um die Situation der Binnengewässer schnellstmöglich zu verbessern, sehen die Wissenschaftler 15 Prioriäten. Diese reichen von der Schaffung einer besseren Dateininfrastruktur über verschiedenen Monitoringmaßnahmen und dem Aspekt der Ökologie bis zur Sozialökologie, der Einbeziehung der Sozialwissenschaft in die Biodiversitätsforschung.
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