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Sächsisches Verbundprojekt "MikroModell" abgeschlossen

Es ist möglich, die effektivste Reduktionsmöglichkeit von Spurenstoffen in den Gewässern standortspezifisch zu bestimmen. Das ist das Ergebnis des im Forschungsprojekt MikroModell der TU Dresden entwickelten zeitlich und räumlich hochauflösenden Stoffflussmodells zur Bewertung der Belastung durch ausgewählte Spurenstoffe in den Flüssen Elbe, Chemnitz und Weiße Elster in Sachsen. Zu den möglichen Maßnahmen gehören verursacherbezogene Möglichkeiten der Eintragsminderung kritischer Spurenstoffe ebenso wie der Bau weitergehender Reinigungsstufen auf Kläranlagen. Das Projekt wurde mit umfangreichen Ergebnissen beendet, ein Abschlussbericht steht zum Download bereit. Es konnte gezeigt werden, dass die Effektivität einer Maßnahme stark abhängig von lokalen Gegebenheiten ist - pauschale Lösungen wie der Ausbau aller großen Kläranlagen stellt keineswegs zwingend die effektivste Lösung dar. Das Stoffflussmodell wurde beispielhaft auf zwei pharmazeutische Stoffe kalibriert (Carbamazepin und Gabapentin). Denkbar ist jedoch bei entsprechender Datenbasis auch eine Ausrichtung auf andere Stoffe. Das Stoffflussmodell kann auch in anderen Regionen zur Bewertung der sinnvollsten Schutzmaßnahmen für Oberflächengewässer genutzt werden. Der Dialog mit Mediziner*innen aus dem Universitätsklinikum Dresden lieferte die Erkenntnis, dass eine patientenindividuelle Medikamentenkommissionierung (Unit-Dose-Konzept), aber vor allem die Beratung durch Stationsapotheker*innen eine Einsparung der verabreichten Medikamentenmengen von rund 20 Prozent erzielen konnte.

Webcode

20211026_009

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