Sie grenzen unmittelbar an die Elbe und doch waren sie in den vergangenen Jahren von großer Trockenheit gezeichnet: Die Roßlauer Elbauen gehören zu den natürlichen Überschwemmungsflächen der Elbe. Mit den seit Jahren ausbleibenden Überflutungen fehlte der Aue im Roßlauer Oberluch noch bis vor kurzem das Wasser. In einem Projekt des Biosphärenreservats Mittelelbe und mit fachlicher Unterstützung der Flächeneigentümerin DBU Naturerbe, einer gemeinnützigen Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), sowie dem Bundesforstbetrieb Mittelelbe wurde das Flutrinnensystem reaktiviert. Nun folgte mit einer Deichschlitzung der finale Schritt zur Wiedervernässung der Auen - mit ersten sichtbaren Erfolgen. Im Fokus stand ein Flutrinnenteilstück im Roßlauer Oberluch. Aufgrund des flusstypischen Bodens geht der Projektinitiator Andreas Regner von der Biosphärenreservatsverwaltung davon aus, dass es sich um einen ehemaligen Nebenarm der Elbe handelt. Im Zuge des Projekts entnahm die Oranienbaumer Tiefbau, Umwelt- und Gewässerpflege mithilfe von Baggern und Radladern rund 4500 Kubikmeter Verlandungsmassen aus der Flutrinne. An manchen Stellen ist sie um bis zu eineinhalb Meter vertieft worden und umfasst nun rund 200 Meter Länge bei 30 Metern Breite. Anfang April folgte der finale bauliche Schritt: Unmittelbar an der Elbe liegt ein ehemaliger Sommerdeich. An dessen tiefstem Punkt auf Höhe der wiederhergestellten Flutrinne öffnete das zuständige Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Elbe (WSA) im Rahmen der Wasserstraßenunterhaltung diesen mit Hilfe eines Baggers. So kann das Elbwasser in Zukunft bei kleinen und mittleren Hochwassern wieder einen direkten Weg in die Aue finden. Wie geplant, steht aktuell das Wasser in der renaturierten Flutrinne. Das Projekt wurde gänzlich mit Mitteln des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft und Energie des Landes Sachsen-Anhalt für das „Gesamtkonzept Elbe” finanziert und konnte in Abstimmung mit den zuständigen Behörden realisiert werden.
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