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Grubenwasser als wertvolle Wasserressource und wichtiger Wertstofflieferant

Um die ökologischen Folgeschäden des Bergbaus zu verringern, erprobt ein Konsortium unter Leitung des Fraunhofer IKTS (Dresden) effiziente Technologien für die Aufbereitung von Gruben- und Bergbauwässern. Damit soll sich kontaminiertes Wasser so weit reinigen lassen, dass es als Brauchwasser nutzbar wird und zusätzlich Wertstoffe zurückgewonnen werden können. Für Pilottests unter Realbedingungen hat sich der Forschungsverbund den Zugriff auf einen Untertage-Versuchsstandort - eine Zinnerzgrube im Erzgebirge - gesichert. Bis Ende 2023 wollen die Projektpartner verschiedene Anlagenmodule im Stollensystem installieren und erproben. Große Hoffnungen liegen dabei seitens des Fraunhofer IKTS auf elektrochemischen Verfahren, mit denen sich das besonders giftige dreiwertige Arsen in leichter abtrennbares fünfwertiges Arsen überführen lässt. Zusätzlich können weitere Schadstoffe selektiv abgetrennt werden. Beispielsweise werden mit dem Wasser pro Jahr etwa acht Tonnen Fluoride aus dem alten Bergwerk gespült. Gelingt es, diese Verbindungen abzutrennen, könnten sie zu Flussspat - einem wichtigen Grundstoff für die Metall- oder Glasindustrie - weiterverarbeitet werden. Aus anderen Elementen im Wasser ließen sich einige hundert Tonnen Ammoniumsulfat-Dünger pro Jahr erzeugen. Das Projektkonsortium wird ebenfalls untersuchen, inwieweit sich strategische Rohstoffe wie Lithium, Indium oder Tellur gewinnen lassen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Forschungsvorhaben namens „TerZinn - Technologieentwicklung und Erprobung für nachhaltiges Wassermanagement und additive Rohstoffgewinnung am Modellstandort Zinnerzgrube Ehrenfriedersdorf” mit rund einer Million Euro.

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20210330_004

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